Last updated on Februar 18, 2024

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Interessant in diesem Kontext:

Konten bei zwei deutschen Banken

Girokonto-Vergleich 2023: Aktuell & objektiv | Stiftung Warentest

Zur Finanzgestaltung für den Ruhestand braucht man einige Konten bei mindestens 2 Banken. Die Verteilung der Konten auf die Banken hat folgende Gründe:

  • Im Falle der Sperrung des Zugangs zu einer Bank hat man weiter Zugriff auf die Konten der anderen. Kontosperrungen können leicht passieren: Beim Anmelden zu oft vertippt, Betrugsversuche und in letzter Zeit immer häufiger Sperrungen wegen Verdacht auf Geldwäsche.
    Geldwäsche: Warum eine Kontosperrung jeden treffen kann (handelsblatt.com)
  • Möglichkeit Tagesgeld zu verteilen, um unter der 100T€-Grenze der Einlagensicherung zu bleiben. Alternative kann man Geldmarktfonds kaufen.
  • Notreserve getrennt von häufig genutzten Konten zu halten, könnte es manchen leichter machen, diese wirklich nur im Notfall anzufassen.
  • Depot nicht bei den häufig genutzten Konten um Buy-and-Hold zu erleichtern, weil man die Marktschwankungen nicht so häufig vor Augen hat. Dieser häufig genannte Grund scheint mir aber nicht plausibel: Bei einfachen Depots mit z.B. nur einem Index-ETF bekommt man die Entwicklung unvermeidbar täglich über die Nachrichten mit. Wer ein komplexes Depot aus Einzel-Aktion hat, will vielleicht gerade täglich sehen, wie sich das entwickelt.

Für die Konten sollte Online-Banking freigeschaltet und ausprobiert sein. Im Reiseland kann man z.B. seinen Kontostand nicht am Geldautomat einsehen oder Überweisungen machen. Man sollte die Möglichkeit haben, seinen Kontostand unterwegs periodisch zu prüfen, z.B. um Betrügereien frühzeitig zu entdecken.

Leider haben wegen der Einführung der Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) alle meine Banken das praktische Multi-Banking eingestellt. In 2024 unterstützt C24 Multibanking, von weiteren Banken weiss ich nichts. Apps von Drittanbietern wie Finanzguru möchte ich keinen Zugriff auf meine Konten geben.

Kostenlose Schufa-Auskunft

Hier (etwas versteckt) gibt es die kostenlose Schufa-Auskunft. Hole ich alle paar Jahre mal ein. Beim ersten Mal tauchten da noch Konten und Karten auf, die ich schon viele Jahre nicht mehr hatte.
Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO – meineSCHUFA.de

DKB Konten und Karten

Für mich sind seit 14+ Jahren die Konten und Karten der DKB die beste Lösung. Leider zwingt die DKB uns seit Mitte 2023 auf eine neue App. Diese finde ich deutlich schlechter als die alte: Das langsame Nachreichen fehlender Funktionen ist eine Zumutung, die Anzeige der Salden der Miles & More Card und von Paypal gibt es nicht mehr und die App ist schon lange instabil. Selbst das wichtige Authentifizieren von Web-Anmeldungen und das Freigeben von Kreditkartenzahlungen mit der Android-App hängt häufig. Trotzdem ist die DKB für mich weiterhin die beste Wahl.

Bei der DKB gab es Ende 2021 einige Änderungen: Kostenlos ist nur noch eine Debit Visa Card. Credit Visa Card und Girocard sind kostenpflichtig. Ich vertraue nicht darauf, dass Debit Cards genauso breit akzeptiert werden. Trage deshalb die Kosten von 2,50€/Mon für die Credit Card gerne.

Mit dem DKB-Broker u18 Konto kann man seine Kinder in die Finanzwelt einführen. Ihre Konten und Depots werden im vorgenannten Finanzstatus mit angezeigt und Überweisungen zwischen alle Konten erfolgen ohne Verzögerung. Und für Partnerschaften gibt es ein DKB-Cash Gemeinschaftskonto.

Das DKB-Banking bietet auch eine Verwalterplattform für Immobilien-Verwalter und ein Vermieterpaket zum Verwalten eigener Immobilien. Ich weiß aber nicht, wie gut diese Funktionen sind.

Weitere deutsche Banken

Früher hatte ich Konten bei einigen weiteren Banken. Seit es wegen der Einführung der Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) kein Multi-Banking mehr gibt und als Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld uninteressant wurden, habe ich das reduziert. Generell bin ich auch bei der Anzahl Banken und Konten für Einfachheit. 2 Banken müssen es aber mindestens sein. Mehr Banken nur, wenn eine Verteilung von Anlagen auf mehrere Depots aus steuerlichen Gründen oder zur Verteilung von Tages-/Festgeld wegen der Einlagensicherung sinnvoll ist. Alternativ zu verteilen wegen Einlagensicherung auf mehrere Banken kann den Gesamtbetrag in einem Geldmarktfonds anlegen. Steuerlich kann es z.B. zur Steuerstundung sinnvoll sein, Aktien auf Depots bei mehreren Banken zu verteilen (wenn die Depotbank keine Unterdepots unterstützt), um es beim Verkauf einfacher zu haben, zuerst die Aktien zu verkaufen, die man kürzer hält, siehe LIFO in Steuern auf Renten, Kapitalerträge, Mieteinnahmen.

Eine weiter interessante Banken sind die Ing und die ComDirekt zu sein. Mit letzterer habe ich aber keine Erfahrung.
Kostenlose Girokonten im Test & Vergleich 01/2024 (finanztip.de)
Depot-Vergleich 2024: Die besten Broker & Aktiendepots (finanztip.de)

Ich bin nicht verrückt auf kostenlose Karten und Konten – mir wäre es lieber, wenn Kosten transparent ausgewiesen und fair wären. Banken müssen ja schließlich auch was verdienen. Generell sind bei „kostenlosen“ Angeboten die Kosten meist irgendwo versteckt oder es gibt irgendwelche Fallstricke im Kleingedruckten oder man ist selbst (mit seinen Daten) das Produkt.

Meine Dispokredite nutze ich nie als Dauerkredit. Es ist aber recht praktisch sie zu haben: Mein Girokonto fahre ich recht knapp (was ich nicht auszugeben plane, kommt aufs Tagesgeld). Kommt dann doch mal eine unerwartete größere Ausgabe, dann wird das über den Dispo (1 oder 2 Tage) abgefangen, bis ich das durch eine Überweisung wieder ausgeglichen habe.

Zwei Kreditkarten (mindestens)

Kreditkarten-Vergleich: Beste Kreditkarte 01/2024 (finanzfluss.de)

Man braucht mindestens 2 Kreditkarten von unterschiedlichen Banken und Anbietern (z.B.: Visa, Mastercard). Damit erhöht sich die Sicherheit, immer eine am jeweiligen Ort akzeptierte Karte zu haben und bei Kartensperren auf eine andere Karte oder Bank ausweichen zu können.
Ich nutze meine Kreditkarten abwechselnd. Damit weiss ich immer, dass alle funktionieren und keine Bank ist vielleicht „beleidigt“, weil ihre Karte kaum genutzt wird.

Vor und während Reisen lade ich Guthaben auf einige meiner Kreditkatren – abhängig von Kreditkartenlimit und gewünschter Liquidität.

Beim Beantragen von Kreditkarten nie Teilzahlung wählen! weil das sehr hohe Zinsen verursacht.

Zum Merken der ganzen unterschiedlichen PINs hilft folgender Spickzettel:

Spickzettel mit der PIN 4221 verschlüsselt mit dem Codewort „mogelfurz“

Beim Auswählen von Kreditkarten fürs Reisen sollte man auf geringe, besser gar keine, Fremdwährungsgebühren (Auslandseinsatzentgelt) des Kartenherausgebers achten. Diese werden sowohl beim Bezahlen mit der Karte als auch beim Abheben von Bargeld am ATM in Landeswährung berechnet. Nicht zu verwechseln mit den unvermeidbaren Fremdkundengebühren der Geldautomatenbetreiber!

Billige Mastercards sind schwer zu finden. Es gibt die Kostenlose zu Wise. Die kostenpflichtige Lufthansa Miles & More Blue Credit Card für 5€/Mon (lässt sich alternativ über 1.375 Meilen bezahlen). Diese fand ich interessant, weil sie in den Finanzstatus der DKB integriert war, s.o..

Es gibt virtuelle (digitale) Kreditkarten bei denen man keine physische Plastikkarte erhält, z.B. von Wise.

Mit Bonusprogrammen habe ich nichts am Hut, auch nicht mit dem Flugmeilen sammeln. Die Prämienpunkte zur Amazon-Visa nehme ich halt so mit, sie waren jedoch kein Grund für die Beantragung dieser Karte [Die Amazon/LBB Visa Card wird zum Nov 2023 eingestellt. Die Konditionen der von der LBB angebotenen Visa Card Extra finde ich uninteressant, mal sehen, ob Amazon noch mit einem besseren Angebot kommt] Die Amex Karte wird häufig zum Punkte sammeln empfohlen. In den USA scheinen Bonusprogramme attraktiver zu sein. Für Infos zu Bonusprogrammen siehe Kreditkarten-Bonusprogramme.

Als Ergänzung zur DKB Visa bieten sich die Barclaycard Visa oder die Hanseatic Bank Genialcard an die Amazon Visa . Siehe auch Finanztip: Die besten Kreditkarten, die viel können und nichts kosten.

Auch die mit manchen Karten gebotenen Versicherungen interessieren mit nicht. Ich schließe lieber explizit Versicherungen für bestimmte Risiken ab, siehe Wichtige Versicherungen. Die meisten mit Kreditkarten angebotenen Versicherungen gelten nur bei Einsatz der entsprechenden Karte, also nicht, wenn die Leistung auf einem anderen Weg bezahlt wurde. Für manche könnte AuslandsReiseKV der Miles & More Gold interessant sein, sie gilt auch ohne Karteneinsatz und mit 90 Tagen für vergleichsweise lange Reisen, bietet aber nur medizinisch notwendigen Rücktransport, siehe Lohnt sich die Miles and More Kreditkarte?

Ich nehme generell die einfachste, günstigste Kreditkarte eines Herausgebers, also z.B. die M&M Blue und nicht Gold. Besonders elitäre Karten würde ich nie verwenden – wer will unterwegs schon gerne auffallen, siehe Vorsorge für Notfälle. Schwarze Karten finde ich übrigens extrem nervig: in meinem schwarzen Geldbeutel sehe ich diese oft nicht gleich und erschrecke, ob dem vermeintlichen Verlust – echt jetzt!

Bei manchen Auslands(Reise)KV gibt es eine Versicherungs-Debitkarte für den Geldbeutel. Eine solche im Notfall dabei zu haben, kann hilfreich sein. Ich hatte z.B. eine Real-Time Notfallkarte der Allianz zur AuslandsReiseKV von STA. Siehe Lange Auslandsaufenthalte 4. Krankenversicherung.

Curve Meta-Kreditkarte

Die Curve Meta-Kreditkarte ist eine Debit Mastercard, mit der sich beliebige Kreditkarten in einer Karte zusammenfassen und über die Curve App verwalten lassen. Es werden nur Karten von Visa und Mastercard unterstützt, nicht Amex. Die Curve kann bei Google- und Apple Pay eingebunden werden. Beim Zahlen kann man jeweils entscheiden, welche der konfigurierten Karten die Curve Card „emulieren“ soll.

Eine Curve Meta-Card erstzt viele Karten im Geldbeutel

Man kann bis zu 90 Tage nach einer Transaktion die zu belastende Karte zu wechseln. Als weiteres interessantes Feature lassen sich für jede emulierte Kreditkarte zwei Backup-Karten konfigurieren, auf die automatisch ausgewichen wird, wenn eine Zahlung (z.B. wegen Überschreitung des Kreditrahmens) abgelehnt wurde.

Die Curve kann für Nutzer von Kreditkarten mit schlechten Auslandskondition interessant sein um Fremdwährungsgebühren zu vermeiden.

Die häufig erwähnten besseren Interbanking-Wechselkurse der Curve kann ich im Vergleich zur den Visa- und Mastercard der DKB nicht nachvollziehen. Auch sollte man beachten, dass es bei Curve an Wochenenden Aufschläge von bis zu 1,5% gibt, um eventuelle Wechselkursschwankungen durch geschlossene Devisenmärkte auszugleichen.

Ich kann mir vorstellen, daß es praktisch ist mit einer einzigen Karte alle anderen mit dabei zu haben, aber die originalen zur Sicherheit im Safe zu lassen. Habe keine Erfahrung, ob die Curve immer dann verlässlich angenommen wird, wenn ich eine Kreditkarte brauche. Sollte ich zur Sicherheit doch eine 2. Karte dabeihaben müssen, lohnt sich die Curve für mich nicht. Ich werde von meinen Erfahrungen berichten. Weitere Infos hier:
Curve Card: Erfahrungen, Gebühren und Alternativen!
Curve Kreditkarte: Erfahrungen mit Vor- & Nachteilen [2021]
Curve: Wie lange wird das „Parasiten-Geschäftsmodell“ Bestand haben?

Auch sollte man die Betragsgrenzen der verschiedenen Curve-Karten beachten: Mit der kostenlosen Curve Blue sind Zahlungen bis 500€/Mon und Abhebungen am ATM bis ca. 200€/Mon kostenfrei. Für mein Reisebudget ist das für alleinige Nutzung zu knapp. Aber ich könnte ohne zusätzliche Umstände am ATM meine DKB Visa verwenden und danach im Safe lassen, wie ich es meist sowieso mache.

Bank und Karten im Ausland

Ich reise mit Kreditkarten von DKB, Wise , Curve und Santander: Einige Visa, zwei Mastercard. Zusätzlich habe ich noch die Girocard der DKB dabei, falls ich mal von der 2FA-App oder TAN2Go auf Chip-TAN zurückfallen muß. Auch mit der Girocard kann man im Ausland günstig Bargeld an ATMs abheben. [Die mit der Girocard nötige Maestro-Funktionalität gibt es seit Mitte 2023 nicht mehr. Die Amazon/LBB Visa Card wird zum Nov 2023 eingestellt. Die Santander 1Plus wurde eingestellt.]

Weil die Santander die Fremdkundengebühr (s.u.) nicht mehr erstattet (leider auch keine andere Bank mehr) und wegen weiterer Verschlechterungen ihrer Konditionen hat die 1plus für mich ihre frühere Attraktivität als Reisekreditkarte verloren.

Vorsicht ist geboten, wenn man auch nur der kleinsten Bezug zur USA hat: Mir hat die ING das Depot gekündigt, nur weil ich eine US-Telefonnummer (Google FI) in den Kontaktdaten eingetragen hatte – ohne irgendeine vorherige Ankündigung oder Rücksprache. Vermutlich handeln Banken hier so strikt, um aufwendige Kommunikation mit der US-Steuerbehörde zu vermeiden.

Ich würde auch bei Abmeldung aus D möglichst immer ein deutsches Konto behalten und sei es nur für den Notfall einer Rückwanderung. Für Auswanderer kann es aber aus steuerlichen Gründen besser sein, darauf zu verzichten, s.u.

Ist man länger in einem Reiseland, dann kann es sinnvoll sein, dort ein lokales Bankkonto zu eröffnen. Damit kann man z.B. Fremdkundengebühren (non-customer fees) vermeiden und es ist einfacher lokale Rechnungen zu begleichen. Die Fremdkundengebühren betragen z.B. 220THB pro Abhebung an Geldautomaten in Thailand, 250PHP in den Philippinen und 5USD in den USA. Fremdkundengebühren kann man minimieren, indem man immer den maximal erlaubten Betrag abhebt, der ist in TH häufig nur 10.000THB, aber es gibt wenige Banken deren ATM 30.000THB erlauben.
Bis letztes Jahr haben DKB und Santander die Fremdkundengebühren auf Antrag erstattet, das hat sich bei langen Reisen ganz schön zusammengeläppert. Aktuell gibt es keine Bank mehr mit diesem Service.

Mit dem lokalen Konto erhält man problemlos eine lokale ATM-Card. Etwas aufwendiger ist es eine Kreditkarte einer lokalen Bank zu bekommen. Das Banking macht man online und hofft, dass nichts Wichtiges nur an der lokalen Postanschrift zum Konto ankommt.

Man kommt aber auch bei langen Auslandsaufenthalten prima ohne lokales Bankkonto aus, indem man seine deutschen Kreditkarten in Geschäften und Restaurants und zum Bargeld am ATM abheben verwendet. Einfachheit ist ja immer gut.

Zum Überweisen von deutschen Konten auf Auslandskonten ist Wise (ex TransferWise) günstig und komfortabel. Man kann eine kostenlose Wise Debit Mastercard beantragen. Auch Fremdwährungskonten lassen sich dort leicht führen. Diese sind jedoch zur Vermögenssicherung in „Hartwährungen“ eher keine gute Idee, siehe Finanzgestaltung für den Ruhestand.

Fremdwährungskonten bei Wise

Zahlungen leiste ich häufig mit PayPal. Das geht schlicht am einfachsten und schnellsten.

Zum Zahlen in Läden und Restaurants ist Google/Apple Pay sehr praktisch. Aber nicht vergessen, den Betrag um ein Trinkgeld zu erhöhen – oder besser dieses in Bar zu geben.

Mit Bargeld in lokaler Währung versorge ich mich praktisch nur an Geldautomaten (ATM) mit meinen Kreditkarten und der Girocard. Bargeld wechsele in nur in Ausnahmefällen. Ich möchte möglichst wenig Bargeld zu beaufsichtigen haben – Notreserven an verschiedenen Stellen habe ich aber immer dabei, siehe Vorsorge für Notfälle.

Wenn möglich, nutze ich Geldautomation in/an Bankgebäuden und wenn die Bank geöffnet hat, denn dort und dann ist es mit etwas Glück einfacher vom Automaten einbehaltene Karten zurückzubekommen oder Probleme zu klären und meist ist der Ort sicherer.

In manchen Ländern ist bei einigen Banken auch kartenloses Abheben via Handy-App an Geldautomaten möglich. Das habe ich noch nicht genutzt, erwäge es aber.

Die Kurse bei Wechselstuben und Banken sind meist schlechter als die offiziellen Kurse der Kreditkarten:
Mastercard® Currency Converter Calculator
Visa Exchange rate calculator
First Data Kurse (wird von der DKB genutzt)

Viele schauen nur auf die Kurstafeln der Wechselstuben und übersehen deren Servicegebühren. Wechselstuben in Flughäfen hinter der Passkontrolle (bei der Ausreise) und vor der Immigration (bei der Einreise) haben meist besonders schlechte Kurse – man geht besser an ein ATM, nachdem man die Passkontrolle Zoll ist. Häufig kann man dazu gut die Wartezeit am Gepäckband nutzen. In manchen Ländern wird in Wechselstuben häufig betrogen – man hört davon z.B. in Prag und auf Bali.

Generell scheinen die Wechselkursunterschiede bei guten Kreditkarten unwesentlich zu sein, weil die Unterschiede meist unter 0,5% liegen, siehe Wechselkurse 2019: Visa oder MasterCard – welche Reisekreditkarte hat den besseren Kurs? Wer sich aber genauer damit beschäftigen möchte, findet im Vielflieger Treff eine lange Diskussion dazu Wechselkurse bei Kreditkarten.
Ein Auszug:

„… Die (DKB) VISA hat um 12 Uhr MEZ Buchungsschnitt. Hebst du also am 10.03. um 8 Uhr morgens MEZ Geld ab, bekommst du den Kurs vom 10.03., den FirstData aber erst am 11.03. veröffentlicht.Und warum kennt die DKB bereits den Kurs vom 10.03.? Ganz einfach: Weil VISA Europe für den Kurs vom 10.03. den Kursverlauf vom 09.03. zum Fixen benutzt und zwar immer ungefähr den tiefsten Kurs vom Vortag bis 12 Uhr (am 09.03.).
Hebst du am 10.03. nach 12 Uhr ab, bekommst du den Kurs vom 11.03. (den FD am 12.03. veröffentlicht), der aber von VISA Europe bereits um 12 Uhr eingespielt wird. Das geht deshalb, weil sich VISA Europe dabei am Kursverlauf vom 10.03. bis 12 Uhr orientiert.
Du kannst also vor dem Abheben den Kurs ganz gut erraten, aber es hat seinen Preis, weil VISA sich beim Fixing immer ungefähr am tiefsten Vortageskurs orientiert, während MC eher mittelt.
Steigt der Euro, musst du mit der DKB VISA also immer mindestens einen Tag warten, wenn du vom Kursgewinn etwas abhaben willst. Fällt er, hast du allerdings den Vorteil, dir vor 12 Uhr noch den (tiefsten) Kurs des Vortages zu sichern.…“

Im Reiseland bekommt man i.A. bessere Wechselkurse in die Fremdwährung als im Heimatland.

Vorsicht bei Bargeldabhebungen mittels Kreditkarten! Es kommt am ATM auf die Art der Karte an: Z.B. kosten die Visa-Karten von DKB und Santander 1plus und deutsche Giro-Karten am ATM keine Gebühren (außer den unvermeidlichen Fremdkundengebühren, s.o.). Mit „normalen“ Kreditkarten können beim Abheben am ATM aber sehr hohe Cash Advance Fees anfallen.

Niemals sollte man am ATM, beim Händler oder im Hotel die Möglichkeit wählen, das Heimatkonto in der Heimatwährung Euro zu belastendynamic currency conversion. Dabei erhält man miserable Wechselkurse. Also immer in der Landeswährung belasten lassen, dann wird der faire offizielle Wechselkurs von Visa bzw. Mastercard verwendet, s.o. Also z.B. 30.000THB in THB von der Kreditkarte abbuchen lassen und nicht den in EUR umgerechneten Betrag.

Private ATMs (solche, die nicht zu einer Bank gehören) sollte man wegen hoher Gebühren möglichst meiden. Diese stehen häufig an touristischen Orten.

Auch bei PayPal sollte man beim Bezahlen in Fremdwährung aufpassen und deren „automatische Umrechnung“ mit schlechtem Wechselkurs meiden. Aktuell kann man dazu wohl die Fremdwährungen, bei denen man die Umrechnung mit dem besseren Wechselkurs der Kreditkarte möchte unter „E-Börse“, „Währung hinzufügen“ zum Zahlen freischalten. Oder beim Bezahlen unter „Optionen für Währungsumrechnung anzeigen“ auf die Fremdwährung umstellen. Die gut versteckte Funktion, um das generell abzuschalten scheint nicht mehr zu existieren.

Will man Bargeld wechseln, sollte das gut geplant sein: Möglichst kurz am Mann haben und vorab eine gute Wechselstube/Bank wählen: Wenn ich z.B. am Anfang einer Thailand-Reise eine Vorauszahlung für ein Condo leisten muß, für die ich mehrere ATM-Abhebungen benötigen würde, dann nehme ich den Betrag in Euro mit und wechsele im Untergeschoß des Suvarnabhumi Flughafens in der Wechselstube Superrich.

Bei Oanda kann man sich ein praktisches Traveler’s Cheatsheet ausdrucken, welches sich schön für den Geldbeutel falten läßt. Damit kommt man auch mal ohne Handy aus. [das gibt es leider nicht mehr].

Mit meinem Excel Währungsrechner lässt sich aber ein ähnliches Drucken.

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Aspekte für Auswanderer

Infos zu deutschen Konten, speziell auch für Auswanderer und Ausländer bietet DeutschesKonto.org. Die politische Grundhaltung des Betreibers wird mir aber immer suspekter.

Zum Eröffnen eines deutschen Bankkontos braucht man bei den meisten Banken einen deutschen Wohnsitz. Bei einigen kann man sein Konto weiter behalten, wenn man sich aus D abmeldet.

Auch als Perpetual Traveler ohne Wohnsitz oder Steuernummer in irgendeinem Land hat man ein Recht auf ein Bankkonto (nicht auf ein Geschäftskonto).
SEPA-Bankkonto ohne Wohnsitz oder Steuernummer!? (youtube.com)
Jede natürliche Person (auch wohnsitzlose) mit einem Recht auf Aufenthalt in der EU haben ein Recht auf ein Bankkonto:
Richtlinie – 2014/92 – DE – EUR-Lex (europa.eu)

Manche Banken schicken neue Kreditkarten nach Ablauf der alten auch ins Ausland. Die DKB schickt keine neuen Karten ins Ausland. Sie bietet aber ein Notfallpaket: Dabei stellt sie innerhalb von Stunden über lokale Visa-Agenten eine Notfallkreditkarte aus (mit der man aber nicht am ATM abheben kann) und stellt lokal Notfallbargeld zur Verfügung.

Hier wertvolle Infos für Auswanderer von Roman in der Freiheitsmaschine:


Selbst wenn deutsche Banken bereit sind das Konto bei Wohnsitz im Ausland weiterzuführen, heißt es nicht, dass es auch praktisch auf Dauer funktioniert. Z.B. verlangen sie in der Regel eine Postanschrift für die Zusendung von Dokumenten, Karten, etc. In vielen Ländern gibt es keine Postlieferung an die Wohnadresse und die einzig funktionierende Möglichkeit ist eine P.O.Box beim Postamt, an die dt. Banken wie z.B. die DKB grundsätzlich nicht versenden. Zudem sind diese Banken auch nicht flexibel bzw. aufgrund der hohen Kosten nicht bereit, wichtige Korrespondenz per Courier zu versenden. Internationale Banken bzw. Privatbanken sind zwar teurer, aber dafür flexibler um solche Sachen zu unterstützen.

Ohne ein lokales Bankkonto geht es für Auswanderer praktisch nicht. Wer wiederkehrende Rechnungen zahlen muß, wird dies kaum von einem Auslandskonto machen, da die Überweisungskosten und Wechselkursverluste viel zu hoch sind. Mit Wise funktioniert das zwar sehr gut, aber eher als Backup. Eine lokale Kreditkarte von einer lokalen Bank ist häufig auch ein Muß, da bestimmte Zahlungen vor Ort wegen Betrugsprävention nicht mit ausländischen Kreditkarten funktionieren.

Ein lokales Bankkonto zu bekommen, kann heutzutage eine echte Herausforderung sein, insbesondere wenn man kein lokales Einkommen bezieht oder kein echter Residency-Status besteht. Das ist ein komplexes Thema und vielleicht einen eigenen Thread wert. Mein Punkt hier ist, dass ein bereits bestehendes Konto bei einer internationalen Bank wie z.B. HSBC oder Citibank die Sache erheblich vereinfachen kann.

Abschließend noch ein wichtiger Punkt: Ob die Weiterführung eines deutschen Bankkontos für Auswanderer steuerliche Konsequenzen haben kann, sollte im Einzelfall gut abgeklärt werden, siehe Lange Auslandsaufenthalte 3. Steuerliche Aspekte. Im Zweifelsfall ist besser „cut all ties„. Wer nicht auf eine europäische Bank verzichten möchte, der kann diese auch in den Nachbarländern finden.

Für Rentner in TH ist folgender Sonderfall zu beachten: Mit gewöhnlichem Aufenthalt in TH kann man die Besteuerung seiner DRV-Rente völlig vermeiden, siehe Null Steuer auf Rente in Thailand. Thailand versteuert nur Auslandseinkommen die im selben Jahr ins Land gebracht wurden. Deshalb sollte man seine Rente nicht direkt vom Rentenversicherer auf ein Konto in TH überweisen lassen, sondern seine jährlichen Ausgaben auf einem thailändischen Konto „zwischenspeichern“.

Why You Shouldn’t Bank Where You Live – Google Search