Die Hinzuverdienstgrenze für Frührentner gibt es seit 2023 nicht mehr.
Man darf nun unbegrenzt neben der Rente hinzuverdienen, sowohl vor Erreichen der Regelaltersgrenze als auch danach – auch bei Rente ab 63. Bei Erwerbsminderungsrenten ist ein zusätzlicher Verdienst aber weiterhin begrenzt.
Ich unterscheide zwischen Recherchieren und Browsen/Surfen. Mit Recherchieren meine ich nicht simples Suchen, wie nach den Öffnungszeiten des Griechen, oder exploratives Browsen/Surfen durch Links in Artikeln auf einer Website oder durch die Posts eines Forums. Zum zielgerichteten Recherchieren nutze ich aktiv diverse Suchmaschinen in Webbrowsern und Bücher.
Ich browse natürlich auch durch angebotene Links und wenige, ausgewählte Foren, bin mir aber immer bewusst, mich damit in einer Info-Blase zu befinden und je nach Anonymität meiner Suchen diese Blase zu verstärken. Siehe auch Vieles kann man eben nicht “einfach so oder so sehen” – False Balance. Besonders augenfällig ist die ausgesprochen schnell reagierende Wirkung lernender Filter z.B. beim Browsen durch den Google News-Feed auf einem Android-Handy oder in YouTube. Die Forderung nach Offenlegung solcher Algorithmen greift übrigens zu kurz, weil niemand allein aus deren Kenntnis auf konkrete Auswirkungen schliessen kann, selbst die Entwickler nicht. Solche Algorithmen berücksichtigen viele Parameter in konfigurierbare Gewichtungen. Zu ihrer Beurteilung bräuchte man die (Nutzer)Daten, auf denen sie arbeiten und die konkreten Parametrierungen und viel, viel Zeit zum Experimentieren.
Zusätzlich informiere mich über (internationale) Nachrichtensender, Talkshows, TV-Dokus, YouTube, und den Austausch per E-Mail, Chats und Telefonate mit Freunden. Als Nachrichtensender nutzte ich hauptsächlich Deutschlandfunk (ausgesprochen guter und häufig sehr kritischer Journalismus), ARD, ZDF, Arte, Phoenix, Mediatheken, BBC (BBC News, BBC World Sercice, BBC Radio 4, BBC Sounds) European Parliament Plenary, European Commission’s Audiovisual Service, CNN, Al Jazeera, ntv und Bloomberg. Das Programm des DLF an Sonntagen finde ich häufig nicht so interessant und zu religiös, dann höre ich BBC World Service. Amerikanische und UK News Sender wie CNN und BBC kann man in D ohne VPN über LiveNewsWorld streamen. Habe ein News Abo der New York Times für 2€/Mon.
Wem die Nachrichten generell zu negativ sind, hier gibt’s gute Nachrichten:
Auf Reisen schaue ich auch mal länger bei FOX rein, um zu sehen, was völlig Andersdenkende gerne so sehen – obwohl das meist schwer erträgliche, einseitige und abwegige Propaganda ist. Um zu sehen, wie Propaganda, welche sich den Anschein objektiver Berichterstattung zu geben versucht, aktuell so betrieben wird, schaue ich auch immer mal beim russischen RT rein. Ich habe Accounts in einigen sozialen Medien, nutze aber hauptsächlich Reddit und nur wenige, ausgewählte Gruppen/Kanäle in Facebook und Twitter. [Seit Musk den weltweit gefährlichsten Faschisten der Welt, Trump, wieder zu Twitter eingeladen hat, ignoriere ich diese Community und bin zu Mastodon gewechselt: @AlterNomade@hessen.social] Zeitungsartikel (in der Süddeutschen und Zeit) und Berichte in Magazinen wie dem Spiegel lese ich nur selten und immer nur digital. Die Angebote des Focus Magazins habe ich von meinen Geräten verbannt – es verbreitet mir zu viel billige Rechts-Propaganda.
Ich habe YouTube Premium abonniert. Das ist im 13€/Mon schweineteuer, aber die Werbung hat mich zu sehr genervt und nur mit Premium läuft YouTube auf meinem Android Handy im Hintergrund weiter, wenn ich es sperre zum ins Holster stecken – das mache ich oft, wenn ich was beim Spazieren gehen anhöre.
YouTube Shorts unterstützen kein Vor- und Zurückspulen. Workaround: In der URL shorts/ durch watch?v= ersetzen.
Aktuell (Nov 2023) reagiert der YouTube Filtern sehr schnell und fein auf Änderungen der eigenen Sehgewohnheiten: Schaut man z.B. nur 2, 3 Videos zu Keto-Ernährung, schon wird man mit jeder Menge Blödsinn zu Ernährung eingedeckt. Man muss dann viele Kanäle abwählen, bis man wieder halbwegs vernünftige Vorschläge erhält.
Vorsicht! Auffällig viele Finanz-Kanäle sind auf Schwurbeln und Rechtes umgestiegen. In Reddit berichtete Finanzblogger, Angebote zum Verbreiten solcher Inhalte bekommen zu haben. Vermutlich lohnt es sich finanziell seine existierende Reichweite für Schwurbeln zu nutzen, sobald zu Finanziellem alles gesagt ist.
Google Home und Assistant
Mit meinen Google Home Lautsprechern höre ich häufig Deutschlandfunk und die BBC News Summary:
„Hey Google… Play Deutschlandfunk [from TuneIn]“ Spielt das DLF Live Programm. DLF finde ich besonders morgens sehr informativ. Sonntags kommt mir zu viel Klassik und religiöses.
„Hey Google… Play BBC news [summary]“ Spielt die letzten aktuellen Nachrichten.
„Hey Google… Play BBC world service [from the BBC]“ Spielt das BBC Live Programm. „from the BBC“ ist manchmal nötig, damit der Livestream gespielt wird und nicht was aus YouTube.
„Hey Google… Play the news“ Spielt nacheinander die Nachrichtensender, welche ich in meiner Google Assistant Morgen-Routine konfiguriert habe.
Im Bett oder wenn ich die Hände nicht freihabe, mache ich mir Notizen in Google Keep via „Hey Google… Note to self„ Die default notetaking App auf OneNote umzukonfigurieren gelang mir nicht.
Mit dem Google Assistant kann man festlegen, welche Nachrichtensender mit der Anweisung „Play the news“ nacheinander auf dem Handy oder den Google Home Speakern abgespielt werden sollen. Wenn ich etwas mehr Struktur in meinen Tagen möchte, z.B. wegen Jetlag nach langen Flügen, dann richtig ich mir eine Morning Rountine u.a. mit den Nachrichten ein. Mein Handy weckt mich dann mit Wetter, Terminen, Erinnerungen und Nachrichten.
Für meine Good Morning Routine des Google Assistants (abrufbar über den Assistant auf dem Handy oder die Google Home Geräte) habe ich Nachrichten ausgewählt von: DLF, BBC, Reuters, CNN, Bloomberg, NTV, Spiegel Update, FAZ Frühdenker. Beim Hören kann man einzelne davon mit „Hey Google, SkipNews Source“ überspringen und mit Repeat erneut hören. Mit Play the News kann man die Nachrichtenliste unabhängig von der Good Morning Rountine jederzeit abspielen. Meine Good Morning Routine spielt neben den Nachrichten auch Uhrzeit, Wetter sowie meine anstehenden Termine und Erinnerungen ab.
Habe mir auch einige Google Assistant Routinen als Kurzkommandos eingerichtet, z.B. „Hey Google… DLF“ für das Kommando aus „Hey Google… Play Deutschlandfunk Radion from Tunein on all“ („all“ ist meine Lautsprechergruppe für alle Lautsprecher in meiner Wohnung.
Quick Phrases sind aus unerfindlichen Gründen auf meinen Handy nicht nicht konfigurierbar – vielleicht weil ich es zweisprachig (Englisch und Deutsch) nutze.
Bücher
Heutzutage hat man einfach und schnell Zugang zu Büchern. So lässt sich ein Kindle EBook in ein paar Sekunden kaufen und über den Amazon Cloud-Reader sofort lesen. Zur Unterhaltung lese ich fast ausschließlich auf meinem Kindle. Sachbücher dagegen lese ich fast nie auf dem Kindle, denn EInk-Reader bieten zwar eindeutig das beste Leseerlebnis, aber mit den Reader-Apps (Web, PC) lässt sich viel komfortabler in EBooks suchen, blättern und Texte nebeneinander stellen. Man kann PDFs an seinen Kindle senden via Send to Kindle for Web, E-Mail oder mit der Send to Kindle App. Man kann Dokumente direkt aus MS Word an seinen Kindle senden.
Auch andere Plattformen außer Amazon Kindle bieten sofortigen Zugriff auf EBooks und Reader-Apps, z.B. Tolino.
Auf einem Handy oder Tablet lässt sich nicht ordentlich recherchieren. Zum Recherchieren braucht man Überblick über größere Textpassagen, muss komfortabel suchen und hin und her springen können und man muss Texte nebeneinander legen können. Dazu braucht man einen ausreichend großen Monitor – am besten mehrere Monitore. Mit mehreren Monitoren kann man auch schön Links aus einem Browser-Fenster auf einen anderen Monitor ziehen. Edge bietet ein split-screen Feature, mit dem man dan leicht auf einem Monitor machen kann. Die Dauernutzung von Trackpads und Tastaturen an Notebooks ist unkomfortabel und führt zu physischen Schäden, m.E. braucht man unbedingt eine externe Tastatur und Maus, siehe Gute Elektronik und Zubehör.
Hier einer meiner Arbeitsplätze in Deutschland, siehe Zeugs fürs Nest.
Die gesamte Hardware lässt sich wahlweise von meinem alten Desktop treiben oder (auf Reisen) von meinem Thinkpad 2-in-1 Notebook. Im Handyständer steht mein Kindle, weil ich das Foto mit dem Handy machte. Rechts hinten steht mein Thinkpad hochkant in seinem Ständer. Besonders wichtig sind mir mindestens 2 Monitore – davon einer Hochkant zum Lesen längerer Texte.
Zu Home-Office-Zeiten wäre mir dieser Schreibtisch zu klein gewesen, dazu bevorzugte ich 2×1 m. Jetzt im Ruhestand ist die Größe gerade richtig – auch aus gesundheitlichen Gründen, weil er zum Aufstehen motiviert um z.B. mal einen Ordner zu wälzen.
Ich bevorzuge auf Windows generell Firefox als Browser. Nutze aber auch mal Edge, Chrom oder Brave. Chrome insbesondere wenn ich etwas auf meine Google Lautsprecher streamen möchte.
Aktuell (Okt 2023) nutze ich auf Windows on ARM Edge statt meinem bevorzugten Firefox, weil FF auf WOA häufig Grafiktreiber Resets triggert und MS das leider mit mehrfachen Firmware Updates nicht behob. [Seit Nov 2023 erträglich] Edge bietet leider keine Search-Box zum leichten Wechseln der Suchmaschine. Als Workaround habe ich via Edge > Settings die Suchmaschinen Shortcuts verkürzt (z.B. y statt youtobe.com). Diese kann man in der Adresszeile gefolgt von einem Tab eingeben, um die Suchmaschine zu wechseln. Es gibt aber auch Features, die mir in Edge gut gefallen:
Der Imersive Reader gefällt mir besser als FF Reading Mode. Die Leseerfahrung im FF Reader lässt sich verbessern via Button links im Reader > Sepia Hintergrund.
Edge unterstützt Chromecast, damit nutze ich z.B. um über alle meine Google Home Lautsprecher YouTube hören oder auf meinem TV zu schauen. Habe das Cast Icon in die Edge Toolbar gepinnt.
Split Screen (mit linked Tabs) ermöglichst es, das Edge-Fenster in zwei Browser-Fenster aufzuteilen. Klickt man auf einen Link in einem Fenster, dann lädt die zugehörige Seite im anderen. Damit kann man gut durch Seiten mit vielen Links durcharbeiten.
Das Suchfeld beim Suchen auf Seite ist oben. In FF ist es unten und bei nicht maximierten Fenster oft nicht sichtbar.
In meinen Browsern habe ich häufig genutzte Websites links in der Favorites / Bookmarks Bar angeordnet und auf meist die Icons reduziert. Zur visuellen Abgrenzung zu den restlichen Icons verwende ich || Google Chrome Bookmark Separators ||:
Hier einige meiner Anpassungen in Firefox. Für meine Anpassungen von Windows siehe My Windows 10/11 Setup.
Anpassungen meines Firefox-Browsers mit Web-Seite im Lesemodus
Search-Box in Ergänzung zur standardmäßigen OneBox. Durch Eingaben in der OneBox kann man zwar auch suchen, aber mit der Auswahl eines Ergebnisses gehen die Suchbegriffe verloren. Sucht man dagegen mit Eingaben in der SuchBox dann bleiben die Suchbegriffe stehen und man kann diese leicht ändern oder mit denselben Begriffen in anderen Suchmaschinen suchen, indem man einfach auf das Icon einer anderen Suchmaschine, z.B. Wikipedia, klickt.
Mozilla Pocket speichert Kopien von Artikeln. Mit Add to Pocket kann man Kopien interessierender Artikel speichern und dabei mit einem Tag versehen. Mit Schow Pocket List kann man nach den gespeicherten Artikeln suchen und deren Kopie oder Original anzeigen. Den Button „Show Pocket List“ habe ich mit dem FF Add-On View Pocket List erzeugt, weil diese Funktion im aktuellen FF fehlt. Mit Pocket2Kindle lassen sich Artikel aus Pocket auf Amazon Kindle eBook Reader übertragen.
Ich finde Zoom-Icons in der Toolbar praktisch. Klar kann man wie überall auch mit CRTL+/- zoomen, aber mit einem Klick auf den Prozentwert zoomt man schnell wieder auf 100%,
Die Reading View erleichtert das Lesen längerer Texte durch Ausblenden von überflüssigem und fürs Lesen angenehme Farben. Lässt sich über Buttons links im Reader anpassen.
Drag-Space. Die standardmäßig vorhandenen Drag-Spaces nutze ich zum Verschieben des Browser-Fensters auf einen anderen Monitor. Die Title-Bar kostet mir dafür zu viel Platz und die praktische dünne drag-space Area früherer Firefox-Versionen funktioniert im aktuellen FF nicht mehr.
Für das Suchen auf der aktuellen Website habe ich ein Icon in der Toolbar oder verwende CTRl+F.
Wenn man auf die Website einer neuen Suchmaschine browst, dann zeigt die Firefox Search-Box ein „+“ an, mit welchem man diese Suchmaschine leicht zur Liste der angebotenen hinzufügen kann. Aktuell habe ich folgende Suchmaschinen konfiguriert:
Google
Bing
Amazon
DuckDuckgo
Wikepedia (de)
Wikipedia (en)
Google Maps
Startpage
Ecosia
Yahoo
Brave
YouTube
Swisscows
Qwant
zdf
Gute Suchmaschinen für soziale Medien sind mir nicht bekannt. [Für Hinweise dazu wäre ich dankbar.]
Mir wichtige Browser Add-Ons sind:
uBlock Origin Ich habe prinzipiell nichts gegen Werbung, mit der Leute Ihre Websites finanzieren. Leider wird das aber von den Werbetreibenden auf das widerlichste missbraucht, weshalb ich Werbung möglichst komplett blocke und nur auf einigen wenigen Seiten zulassen.
I don’t care about cookies Das schützt nicht vor Cookies. Vermeidet aber die lästige Zustimmerei. Also das u.g. Tracking Protection „Strict“ erwägen.
Firefox Enhanced Tracking Protection auf „Strict“ setzen. Damit funktionieren aber einige Features mancher Websites nicht, z.B. werden die Bilder zu Amazon-Links in diesem Blog nicht angezeigt. In meiner Erfahrung kann man aber gut mit diesen Einschränkungen leben.
Firefox Add-On Multi-Account Containers Erlaubt es Websites in Cookie-Containeren wie Privat, Arbeit, Banking laufen zu lassen. Das Einrichten dieses Add-Ons benötigt etwas Aufwand. [Mit diesem Add-On bin ich selber noch am experimentieren]
FireFox Add-OnTemporary Containers Wegwerf-Cookies für Websites die keinem der o.g. Container zugeordnet wurden.
Google möchte zukünftig personenspezifische Cookies durch eine angeblich anonyme Lösung mittels Federeated Learning of Cohorts ersetzen. Damit liefert der Browser die Werbung und nicht mehr die Website. Diese Lösung wird von der Werbewirtschaft und Site-Betreibern kontrovers diskutiert. Setzt sie sich durch, dann brauchen wir uns nicht mehr mit Cookies zu beschäftigen.
Ich nutze Firefox auch auf meinen Android Handys. Leider lässt sich Firefox unter Android zwar als Standard-Browser konfigurieren, aber nicht als Ersatz für Google WebView – Links aus dem Google Feed landen also erst mal in WebView und dort kann man dann „View in Firefox „wählen. Firefox bietet u.a die Möglichkeit, Browser-Tabs zwischen Geräten hin und her zu schicken. Damit lässt sich z.B. eine auf dem Handy gefundenen Website auf dem PC weiterlesen. Die Übergabe solcher Tabs funktioniert blitzschnell.
Hat man in Windows unübersichtlich viele Fenster gleichzeitig geöffnet, kann man alle bis das fokussierte mittels Aero shake ausblenden (und wieder einblenden). Dazu einfach die Titelleiste mit der Maus packen und schütteln.
Zensurfreie DNS Server finden sich z.B. hier: https://digitalcourage.de/support/zensurfreier-dns-server
Suche nach exaktem Text mit : „“ z.B. „nach Hause marschieren“
Ausschließen von Begriffen mit: – z.B. deutsche filme -youtube
Wildcards: * z.B. Avengers * of *
Suche inkl. Synonyme: ~ z.B. folgen von ~saufen
Nur auf bestimmter Website suchen mit: site: z.B. site:finanzwesir.com ETF
Es kann hilfreich sein, die Sprache der Suchergebnisse zu erweitern. Ich suche meist in Englisch und Deutsch.
Manche Blogs bieten keine Übersicht ihrer Posts bietet (das kommt mit der verbreiteten Unsitte Websites so schönzumachen, dass man keine Infos mehr findet immer häufiger vor). Da hilft es manchmal die Blog-URL zu ergänzen mit \sitemap.xml.
Übrigens gibt es auch erweiterte Suchfunktionen und Suchmuster für Outlook und den Windows File Explorer Advanced Query Syntax.
Falls man über Google gesucht hat, kann man seine früheren Aktivitäten mittels Google My Activity durchforsten.
Mit der Bilder-Suche von Suchmaschinen z.B. Google Images lässt sich das Internet leicht nach ähnlichen Bildern durchsuchen. Auf der Google Suchseite ist neben dem Lupe-Icon für mit Text suchen ein Icon für Bilder-Suche.
In der Historie des Browsers kann man nach früheren Recherchen suchen.
Mit der Wayback Machine lassen sich alte Versionen von Websites anzeigen und so Änderungen vergleichen. Mit web.archive.org/save kann man sogar die Speicherung eines Snapshots einer Website anstoßen.
Seit Sept 2023 experimentiere ich mit Recherchieren via KI-Bots wie ChatGPT. Allgemein komme ich meist erst durch kombinierte Suche mit KI und klassischen Suchmaschinen zu guten Ergebnissen. Fast immer versuche ich die KI Ergebnisse mit Ergebnissen in Suchmaschinen zu verifizieren. Für technische Fragen (insbes. zu IT) nutze ich mittlerweile primär Edge ChatGPT via Edge oder Windows Copilot, das liefert einfach die besten Ergebnisse.
Solange Windows Copilot in Europa noch nicht verfügbar ist, nutze ich folgenden Shortcut auf meinem Desktop, um die Copilot Sidebar zu starten: microsoft-edge://?ux=copilot&tcp=1&source=taskbar
Mit Google Bard habe ich keine so guten Ergebnisse, auch seit der Integration mit Gemini.
Ich habe Bedenken, dass wir zunehmend mit von KI erzeugen Artikeln mit Plastik-Infos (also nicht-originäres, inhaltsarmes Geschwalle) überschwemmt werden.
Archivieren
Texte und Textausschnitte lassen sich gut in OneNote speichern. Dabei ist sehr hilfreich, dass beim Reinkopieren automatisch ein Link zur Quellseite mitgespeichert wird.
Rein hierarchisches Gruppieren von Infos (z.B. in Ordnern im Dateisystem oder E-Mail Client) behindert die Kreativität und schränkt den Informationswert ein. Besser ist es, Tags zu verwenden und komplexes Suchen zu lernen. Tags werden u.a. unterstützt von GMail (labels), Pocket (tags), Firefox Bookmarks (tags), Apple Mail (flags), Outlook Mail (categories).
Auch das häufig empfohlene Aufräumen des Posteingangs in Unterordner halte ich überflüssig – ja kontraproduktiv. In meinem Posteingang sind aktuell 70.000 E-Mails und das bereitet keinerlei Probleme – es ist im Gegenteil ein Informationsschatz, in welchem ich bequem suchen kann. Siehe auch How to Tag Your Emails For Maximum Searchability. Ich habe aber kaum Ungelesenes im Posteingang und Uninteressantes lösche ich sofort. Viele versuchen sich wohl durch Organisieren und Sortieren vor der eigentlichen Arbeit zu drücken. So fasse ich auch meine meiste Briefpost nur einmal an: Hole sie aus dem Briefkasten und mache jede Sendung sofort auf oder schmeiße sie weg. Was sehr wichtig ist oder mit wenig Aufwand zu erledigen bearbeite ich sofort, z.B. eine kurze Antwortmitteilung schreiben, eine Kopie für die Steuern scannen. Was Zeit hat oder aufwendig ist, kommt in meinen Eingangskorb. Damit entstehen bei mir nie hohe Stapel mit unbearbeitetem Zeugs, wie ich sie häufig bei andern sehe.
Zum Sortieren von Gedanken ist ein Whiteboard hilfreich, siehe Zeugs fürs Nest.
Zum Veranschaulichen von Zusammenhängen sind Mindmaps hilfreich, siehe Mindmeister. Diese sollten nicht zu aufgeräumt sein (gerade Linien und so), weil das kreative Bereiche unseres Gehirns ausschließt.
Sicher Surfen
Zum Browsen auf „unsicheren“ Websites bietet sich Windows Sandbox an. Sandbox ist ein Standard Feature von Windows. Es bietet eine leichtgewichtige, vom Host-Windows isolierte, Windows-Instanz. Beim Schließen der Sandbox wird alles darin gespeicherte gelöscht. Sandbox sicherer als ein Wegwerf-Nutzer. Sandbox ist viel unkomplizierter als eine richtige virtuelle Maschine. Auch für die Einmalnutzung einer App ist es prima – man braucht nichts zu deinstallieren. Leider ist eine Vorkonfiguration z.B. mit einem anderen Browser oder Plug-ins umständlich aber leicht machbar, siehe Start Windows Sandbox With Preinstalled Apps.
Anonym und ungefiltert Recherchieren
Tor & Tails
Zum möglichst anonymen und ungefilterten Recherchieren bietet sich Tails an. Tails ist eine auf Tor setzende Linux-Distribution für Privatsphäre und Anonymität. Es wird typischerweise nicht aus einem Host-Betriebssystem gestartet, sondern stand-alone von einem USB-Stick oder einer DVD.
Tails Desktop
Tails beinhaltet u.a.:
Tor Browser with uBlock, a secure browser and an ad-blocker
Thunderbird, for encrypted emails
KeePassXC, to create and store strong passwords
LibreOffice, an office suite
OnionShare, to share files over Tor
Ich kann die Sicherheit von Tails und Tor nicht beurteilen. Habe nur verifiziert, dass es funktioniert und ausreichend schnell ist. Falls ein PC nicht von einem Tails USB-Stick booten will, kann es helfen, den Stick um 180° gedreht einzustecken. Vielleicht wäre es sinnvoll auf Reisen vorsorglich einen USB-Stick mit Tails dabeizuhaben – es könnte aber auch sein, dass gerade solches Mitführen in manchen Ländern schon ein Problem werden kann.
Der Brave Webbrowser kann ein neues Window über das Tor-Netzwerk öffnen. Das ist nicht so anonym wie den Tor-Browser und Tails zu nutzen, aber besser als die „privaten“ Fenster anderer Browser. „Brave doesn’t store browsing activity from private windows. with Tor connectivity, it becomes more difficult for sites to see your true IP address and for network observers to see what sites you visit. However, if your personal safety depends on remaining anonymous, use the Tor Browser instead“
Wer anderen (z.B. den im Sept 2022 im Iran Protestierenden) helfen möchte, Zensur zu umgehen, kann das Browser Addon Snowflake in Firefox oder Chrome installieren. Snowflake erschwert es zensierenden Staaten den Tor-Traffic zu blockieren.
Aus der Forschung zur Behavorial Finance sind folgende für die Finanzgestaltung problematische (unbewusste) Verhaltensmechanismen bekannt. Behavorial Finance forscht zu verhaltenstheoretisch fundierten Erklärungen des Geschehens an den Finanzmärkten.
[Quelle: Deutschlandreform – Viele der Meinungen dort teile ich ausdrücklich nicht!]
1:n-Heuristik: Vor die Wahl gestellt, ihr Geld zwischen verschiedenen Investments aufzuteilen, neigen Anleger dazu, im Zweifelsfall das Kapital gleichmäßig auf alle vorhandenen Anlagen zu verteilen. Das muss nicht zwangsläufig die beste Lösung sein, aber dieses Vorgehen ist übersichtlich und schafft ein Gefühl der Sicherheit durch vermeintlich ausgewogene Risikostreuung.
Angst vor Verlusten: Anleger hassen Verluste mehr, als sie Gewinne lieben. Dies bedeutet, dass Gewinne, die mit der gleichen Wahrscheinlichkeit eintreten können wie Verluste, nicht ausreichen, um die potentiellen Verluste zu kompensieren. Damit das Geschäft für den Anleger attraktiv erscheint, muss die vermutete Gewinnchance etwa doppelt so hoch sein wie das wahrgenommene Verlustrisiko.
Confirmation Bias: Anleger haben oft eine vorgefasste Meinung zu einem Wert. Positive Meldungen zu diesem Wert werden als Bestätigung gewertet, negative Meldungen jedoch ignoriert, da sie nicht in das vorhandene Bild passen und eine Korrektur der Sichtweise schwer fällt.
Dispositionseffekt: Anleger neigen dazu, Verliereraktien zu lange zu halten bzw. Gewinneraktien zu früh zu verkaufen. Sie scheuen den Verkauf von Investments wenn dies einen Verlust bedeuten würde. Allerdings wäre es unter Umständen besser, sich von dem schlechten Investment mit Verlust zu trennen. Zum einen können so weitere Verluste vermieden werden und zweitens steht das Kapital dann wieder für –gewinnbringende- Anlagezwecke zur Verfügung.
Endowment Effect: Dinge, die sich im Besitz einer Person befinden, werden von dieser als wertvoller eingeschätzt als Dinge, die sich nicht in ihrem Besitz befinden. Auf den Finanzmarkt übertragen kann dies bedeuten, dass ein Anleger mit einem überzogenen Verkaufspreis an den Markt geht und in der Folge keinen Käufer findet, der bereit wäre diesen Preis zu zahlen. (Das Phänomen der überzogenen Einschätzung des Verkaufswertes lässt sich besonders gut bei Immobilienbesitzern beobachten.)
Home Bias: Da Informationen über Wertpapiere des Heimatmarktes leichter verfügbar sind, bevorzugen Anleger heimische Investments und scheuen internationale Werte. Die Folge ist eine per Definition zu geringe Diversifizierung.
Kontrollillusion: Anleger unterliegen dem Irrglauben vollkommen zufällige Ereignisse beeinflussen zu können.
Repräsentativitätsheuristik: Je repräsentativer ein Objekt oder ein Ereignis für eine bestimmte Gruppe ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es tatsächlich zu dieser Gruppe gehört. Allerdings muss dies nicht zwangsläufig der Fall sein. Ausdruck dieses Denkens ist die Suche und das vermeintliche Erkennen von „Mustern“. Oft wird eine Folge zufälliger Ereignisse nachträglich als „systematisch“ erkannt. Die gesamte sogenannte technische Analyse beruht auf dieser verzerrten Wahrnehmung zufälliger Ereignisse.
Rückschaufehler: Die Kenntnis des Ausgangs einer Entwicklung erschwert es dem Anleger, die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses im Nachhinein objektiv zu beurteilen; Anleger glauben später irrtümlich selbst, dass sie die zukünftige Entwicklung korrekt vorausgesehen haben.
Spielerirrtum: Wenn ein Fonds einige Jahre hintereinander den Gesamtmarkt schlägt, glaubt der Anleger einen Fonds mit einem besonders gutem Vermögensverwalter gewählt zu haben. Der Anleger hält die wenigen Jahre, die er den Fonds beobachtet, für repräsentativ. Dabei entgeht ihm, dass dieses Ergebnis wahrscheinlich nur zufällig zustande gekommen ist. Tatsächlich ist es so, dass kurzfristig besonders erfolgreiche Fonds nach einer Zeit der überragenden Entwicklung fast immer auf ein Durchschnittsergebnis zurückfallen. [1]
Status-Quo-Fehler: Veränderungen und weitreichende Entscheidungen werden nach Möglichkeit vermieden. Beispiel: Der Markt für Altersvorsorgeprodukte ist unübersichtlich. Anstatt die Angebote jedoch systematisch nach klar definierten Kriterien zu selektieren, kapituliert die Mehrheit vor der Entscheidung und macht gar nichts.
Überoptimismus: Anleger halten sich für begabte Investoren und glauben, dass sie in der Lage sind in der Masse der Investments Anlagewerte mit überdurchschnittlichem Potential zu identifizieren. Einfacher Grund: Die Mehrheit der Menschen schätzt ihre Fähigkeiten als überdurchschnittlich ein. Siehe auch: Dunning-Kruger-Effekt. [2]
Verankerungsheuristik: Bei der Bewertung von Investments orientieren sich Anleger an Vorgaben von außen, auch wenn diese in keinem Zusammenhang mit dem Wert stehen. Der erste Wert, der mit dem Investment in Zusammenhang gebracht wird, bestimmt das Urteil. Vor allem der Einstandspreis dient bei Anlegern oft als Anker. Dies hat zur Folge, dass es Anlegern schwerfällt den Wert des Investments objektiv einzuschätzen.
Verfügbarkeitsheuristik: Die Basis einer Entscheidung sind primär Informationen die leicht verfügbar sind. Dies beschränkt sich nicht selten auf den Erfahrungsschatz des einzelnen Anlegers und ist damit in keiner Weise repräsentativ.
Zeitinkonsistenz: Zeitpräferenzen sind nicht konstant, sondern hängen vom jeweiligen Zeithorizont ab. Gegenwärtige Belohnungen werden höher bewertet als zukünftige Belohnungen –auch wenn die absolute Höhe der Belohnungen identisch ist. Sparer wissen, dass sie langfristig für das Alter vorsorgen sollten. Es siegt jedoch meist die unmittelbare Befriedigung der Konsumbedürfnisse über die Bedürfnisse der scheinbar fernen Zukunft.
Hier interessante lange Listen Kognitiver Verzerrungen in Wikipedia (DE) und Wikipedia (EN) – die englische Liste ist umfangreicher.
Es ist schwierig sich seine ganzen unterschiedlichen PINs zu merken und manchmal wollen sie einem partout nicht einfallen (Stress, Müdigkeit, Krankheit, Karte lange nicht genutzt).
Die meisten müssen sich einige PINs merken: Man braucht ja mindestens 2 Banken und Karten von mindestens 2 Banken und 2 verschiedenen Anbietern (z.B. Mastercard und Visa), siehe Kontenmodell (für lange Auslandsaufenthalte).
Auch sollte man Notsituationen nicht unterschätzen: Ich musste mal mit hohem Fieber ins KH – da wusste ich vor dem Geldautomaten garnichts mehr und habe nach dem Abhebem sogar die Karte im Automaten stecken lassen.
Und seltene Nutzung sollte man nicht vergessen: Ich nutze z.B. meine Girocard manchmal ein ganzes Jahr nicht und auf einmal ist sie dann die einzige Zahlungsmöglichkeit. [seit 2023 habe ich keine Girocard mehr] Auch nutze ich aus Bequemlichkeit meist Google Pay und damit fällt es mir schwerer mich an PINs zu erinnern, weil ich sie lange nicht nutzte.
Mit diesem Excel-Arbeitsblatt lassen sich 8 numerische PINs mit einem Codewort verschlüsselt aufschreiben und in Kreditkartenformat ausdrucken. Ja! Drucken, obwohl Drucker ja der natürliche Feind des Menschen sind 🙂 Damit das Merken auch ohne Handy funktioniert. Einfach mit Tesa-Streifen „laminieren“ und dabeihaben. Aber nicht zusammen mit den Kreditkarten im Geldbeutel, denn das könnte eine Bank als fahrlässig ansehen.
Im folgenden Beispiel sind mit dem Codewort „mogelfurz“ verschlüsselt die 4-stellige PIN 4221 zur Karte „r“ (Revolut) und eine 6-stellige Handy-PIN 745951″p“.
Spickzettel mit u.a. der PIN 4221 zur Karte „r“ (Revolut) verschlüsselt mit dem Codewort „mogelfurz“
PIN von Kreditkarten speichere ich nirgends elektronisch (auch nicht verschlüsselt z.B. in einem Passwortmanager) weil das den AGB widerspricht, siehe Vertragsbedingungen für Mastercard und Visa Karten.Diese darf insbesondere nicht auf der Karte vermerkt, bei einer digitalen Karte nicht in demselben mobilen Endgerät gespeichert werden oder in anderer Weise (z.B.* nicht als getarnte Telefonnummer*) zusammen mit der Karte oder deren Daten aufbewahrt werden.
So ein simples Arbeitsblatt kann sich natürlich jeder selber basteln. Dieses ist etwas komplizierter weil die Ziffern mit Zufallszahlen vorbesetzt werden um zu verhindern, dass Arbeitsblätter mit den selben Zahlen geteilt werden.
Hier ein paar generelle Anmerkungen zu Steuern um verbreitete Missverständnisse auszuräumen:
Versteuert wird nicht das gesamte Bruttoeinkommen sondern nur der steuerpflichtige Teil des Einkommens. Dieser wird durch Abzug von Freibeträgen (wie Sparerfreibetrag, Altersentlastungsbetrag) und anrechenbaren Ausgaben wie Vorsorgeaufwendungen (z.B. KV-Beiträge, Altersvorsorgebeiträge) vom Bruttoeinkommen ermittelt.
Mit zunehmendem Einkommen steigt der Steuersatz für zusätzliches Einkommen bis zum Spitzensteuersatz von 42% ab ca. 58T€. Den Höchssteuersatz (Reichensteuer) von 45% zahlt man erst ab ca. 278T€ zu versteuerndem Jahreseinkommen.
Beispiel: Mit einem Bruttojahreseinkommen von 55T€ hat man ein zu versteuerndes Einkommen von ca. 48T€, siehe Heydorn Steuerrechner. Darauf hat man einen Durchschnittssteuersatz von ca. 23% und eine Grenzbelastung von ca 38%. Die Grenzbelastung gibt an wie hoch zusätzliches Einkommen zu verteuern wäre. Siehe Einkommensteuer-Rechner des BMF:
Kapitalerträge werden mit dem persönlichen Steuersatz, höchstens jedoch mit 25% Abgeltungssteuer versteuert. Kirchensteuer und den 2021 auslaufenden Solidaritätszuschlag mal weggelassen.
Ist der persönliche Steuersatz kleiner als 25% sollte man beim Finanzamt die Günstigerprüfung beantragen. Bis zu einem zu versteuernden Einkommen von ca. 4.300€/Mon liegt der persönliche Steuersatz unter 25%. Für viele Ruheständler liegt der persönliche Steuersatz deutlich niedriger, siehe Die Steuer auf Renten ist in D gar nicht sooo hoch!
Die Kapitalertragssteuer (KapESt) wird nicht auf das gesamte investierte Kapital erhoben sondern nur auf Erträge wie Dividendenzahlungen für Aktien, Zinszahlungen von Anleihen, Zinsen auf Bankeinlagen und Kursgewinnen aus Aktienverkäufen. Die KapESt ist beim Zufluss der Erträge fällig.
Eine Ausnahme bildet die Abgeltungssteuer bei Fonds: Hier wird die Wertsteigerung automatisch von der Depotbank ermittelt (Vorabpauschale und Dividendenerträge) und 25% Abgeltungssteuer darauf abgeführt – auch wenn keine Fondsanteile verkauft wurden. Siehe So funktioniert die Steuer auf Aktienfonds und ETFs seit 2018.
Die Abgeltungssteuer auf die Vorabpauschale wird von der Bank jährlich im Januar des Folgejahres ermittelt, vom Verrechnungskonto abgebucht und an das FA abgeführt. Je nach Fondsart wird nicht die gesamte Vorabpauschale oder Dividende versteuert, sondern ein Teil wird freigestellt (Teilfreistellung). Bei Aktienfonds (mind. 51% Aktienanteil) werden 30% freigestellt, bei Mischfonds (mind. 25% Aktienanteil) 15%. Bei der Ermittlung wird der Sparerfreibetrag von max. 801€ (bei Singles) in Höhe des vorliegenden Freistellungsauftrags berücksichtigt.
Es kann also zu Abbuchungen vom Verrechnungskonto kommen, auch wenn man keine Anteile verkauft hat. Dazu sollte man für ein ausreichendes Guthaben auf dem Verrechnungskonto sorgen.
Als Anhaltspunkt für den zu erwartenden Steuerabzug kann man Basisertrag 2020 nutzen: 4,90€ pro 10T€ (10T€ x 0,07 % x 0,7 = 4,90 € ). Nach Berücksichtigung von Teilfreistellung (x 0,7) und Steuersatz (0,25%): 0,85€ je 10T€ Fondsanteile. Siehe Vorabpauschale für Fonds und ETF berechnen
Beim tatsächlichen Verkauf von Fonds-Anteilen werden alle Vorabpauschalen in voller Höhe auf den Verkaufserlös angerechnet. Steuern angerechnet. Vom verbleibenden Verkaufserlös sind dann bei Aktienfonds 30 Prozent steuerfrei, bei Mischfonds 15 Prozent
Durch Buy and Hold ergibt sich ein Steuervorteil nicht nur durch Verschieben von Zahlungen in die Zukunft sondern hauptsächlich dadurch, dass nicht gezahlte Steuern weiter Rendite bringen „zinsloses Darlehen vom Staat“. Kommer: Steuern sparen durch Buy-and-Hold
Renten und Mieteinnahmen
Renten und Mieten werden mit dem persönlichen Steuersatz versteuert. Für Immobilien gibt es spezifische steuermindernde Abschreibungsmöglichkeiten. Zu Renten siehe Die Steuer auf Renten ist in D gar nicht sooo hoch!
Trick: LiFo-Versteuerung bei Teilverkäufen von Wertpapieren
Oliver beschreibt in Steuern auf Kapitalerträge und wie man sie minimiert – Entnahmestrategien eine elegante Möglichkeit zur Umgehung der FiFo-Regel des Finanzamtes, bei Teilverkäufen identischer Wertpapiere aus einem Depot immer die zuerst gekauften (mit dem höheren Kursgewinnen weil länger investiert) zu besteuern. FiFo kann je nach aktuellem Steuersatz (in Arbeit, in Rente) ungünstig sein kein.
Will man also beim Verkauf die zuletzt gekauften versteuern, dann überträgt man einfach die restlichen Anteile vorher auf eine anderes (Unter)Depot. Beim Übertragen von Anteilen von einem Depot auf ein anderes werden nämlich immer die zuerst gekauften übertragen. Dazu sind u.U. nicht mal 2 unterschiedlichen Depotbanken nötig, weil manche Broker Unterdepots bieten.
Laut Jörg sieht eine optimale LiFo-Strategie wie folgt aus, siehe die Kommentare zu Thesaurierung extrem beim Finanzwesir.
Erst dann zu verkaufen, wenn entspart wird (also striktes Buy & Hold) und nur so viel zu entsparen, wie in ein paar Monaten verlebt wird (keinesfalls alle Kursgewinne mit 63 oder so realisieren)
Eine Kursgewinn-Leiter in der Ansparzeit zu bilden, immer, wenn zB ein tETF ~10% im Plus ist (oder halt alle ~50k Anlagesumme), faengst du mit einem neuen tETF an (oder mit demselben in einem anderen Depot) Dann hast du zum Entsparzeitpunkt verschiedene „Faesser“ mit unterschiedlichen „Hochprozentern“ (Kursgewinnen) und kannst die steuerl. Fifo-Regel „managen“.
Dann beginnst du so zu entsparen, dass die tETFs mit geringem Kursgewinn zuerst aufgeloest werden (also das ~10%-im-Gewinn-Fass), und die mit hohen Kursgewinnen zuletzt (oder vererbt oder verstiftet) Evtl gilt dann fuer dich bei – kleiner Rente – die Guenstigerpruefung, d.h. du zahlts gar nicht die volle Abgeltungssteuer auf deine Gewinn-Realisierungen?! So profitierst du max. von der Steuerstundung (ggfls noch deine Nachkommen). Unterwegs werden die Steuerfreibetraege angehoben (Realisierung von Kursgewinnen zaehlen zum normalen Einkommen), es gibt Sonderabzuege zB bei chron. Krankheiten / betreutem Wohnen / etc
Ausschüttende/Thesaurierende Fonds: Sparerfreibetrag vs Steuerstundung
Beim Investieren in Aktien-Fonds lassen sich die 801€ Sparerfreibetrag jährlich mit einem ausschüttenden Fond ausschöpfen. Andererseits lässt sich die Steuerschuld mit mit Thesaurierern weit in die Zukunft verschieben, siehe die Kommentare von Jörg zu Thesaurierung extrem beim Finanzwesir.
Man könnte die ersten ca. 50T€ in Ausschütter investieren und den Rest in Thesaurierer um den Sparerfreibetrag jährlich auszuschöpfen. Oder mit dem kompletten Betrag auf die Steuerstundung mit Thesauriereren setzen, in der Hoffnung das die Steuergesetze sich nicht zum Nachteil ändern und bei weiterhin niedrigen Basiszins – damit wird der Sparerfreibetrag erst bei einem Fondsvolumen von ca. 190T€ voll ausgeschöpft (falls ich die vorgenannten Kommentare richtig verstanden habe). Der vorgenannte Jörg sieht das so:
Sollte heutzutage (nach 2018) ueberhaupt der Sparerfreibetrag mit Ausschuettern zuerst ausgeschoepft werden, damit man „den Freibetrag nicht verschenkt“, bevor es an’s Thesaurieren geht?
M.E. nicht! Weil der SFB fuer Thesaurierer eben erst bei ca. 190k € ausgeschoepft wird (anstatt knapp ueber 50k bei Ausschuettern) und man dadurch ca. 10 Jahre spaeter ueberhaupt erst anfaengt Steuern zu zahlen! (auch hier gilt Zeit = Geld, wie beim „je frueher Anlegen, umso besser …“)
Eine Einordnung zur Steueroptimiererei von Jörg : „Erst wenn du deine Assetallokation optimierst (moeglichst hohen AktienETFanteil), die Abkehr von aktiven Fonds/Robos/Einzelaktien (Kosten, Hin&Her) durchfuehrst, machen steuerliche Optimierungen Sinn! Steuerliche Effekte sind aber vermutlich groesser als Kosten rund um ETFs (TER/TD chasing, 0€-Sparplan-Hopping, Broker-Kosten), Rebalanzierung mit aktiven Verkaeufen+Zukaufen.“
Das braucht ja nicht genau so zu stimmen – kann aber zum drüber Nachdenken anregen.
Laut der US-amerikanischen Psychologin Sonja Lyubomirsky sind 50% unseres Glücks vorherbestimmt, also mit der Geburt genetisch festgelegt. 10% unseres Glücks ist von äußeren Umständen bestimmt, also Reichtum, Schönheit und Gesundheit. Die restlichen 40% sind bewusstes Verhalten. Diesen Teil haben wir also selbst in der Hand.
Das braucht ja nicht genau so zu stimmen – kann aber zum drüber Nachdenken anregen.
The Tasmanian Lomatia is 43,600 years old. If things go well, you’ll be eighty-six. If things are going badly, today is your last day. You can laugh at yourself, but you cannot comfort yourself. You are neither capable of imagining infinity nor able to lick your elbow. You have forty-six chromosomes, two less than one potato. Your eyes and ears are so weak that you only see and hear one percent of what you can, and you forget almost everything you see and hear. Your body is ninety-nine percent empty, and the tiny remnant that seems so important to you and that you call me comes from distant stars whose light has long gone out. So what are you? And what do you want to be? „ [Pakulat, Peter. MEMOX: The Trembling of Time (pp. 347-348). Freethinking. Kindle Edition.]
Ein Gedankenspiel: Wie verhältst du dich, wenn du morgen sterben würdest, … übermorgen. Verlängere die Zeiträume bis sie realistisch werden und beobachte, wie sich dein Verhalten ändern würde. Wie viele Sommer hast du noch, wie viele Tage, wie viele Frühstücke, wie viele Reisen…
Happiness, income satiation and turning points around the world „Globally, we find that satiation occurs at $95,000 for life evaluation and $60,000 to $75,000 for emotional well-being … For positiv emotions, satiation occurred at a lower level of income ($60,000), as did negative emotions ($75,000).“
Man kann sich viele mehr oder weniger weitreichende, teils objektiv begründbare, Katastrophen vorstellen. Stichworte: Klimakatastrophe, Artensterben, Umweltverschmutzung, weltweite Pandemien (eine hatten wir ja gerade und weitere sind sicher), Finanzkrise, Systemkrise, Staatsbankrott, Hyperinflation (oft mit „normalen“ erwarteten, gewollten Inflationssteigerungen verworren), TARGET2-Salden, Schuldenberg, Zusammenbruch der Papierwährungen, Euro-Skeptizismus, Machtkampf USA und China, Deutschland hohe Abhängigkeit mit China, umlagefinanzierte Renten seien Schneeballsystem, Steuererhöhungen die alles auffressen, Zusammenbruch Fiat-Geldsystems, der Sozialismus wird alles zerstören, die Aliens kommen / sind schon da – die Russen waren ja schon da und die Chinesen sind am Kommen 🙂 [da sieht man, wie ich mich beim Schreiben der ersten Version dieses Posts getäuscht habe!]. Dass Russland die Ukraine überfällt, hätte ich nun wirklich nicht erwartet.
Hier gibt es alles, von abgedreht bis nachvollziehbar. Zum Beurteilen hilft der eigene gesunde Menschenverstand, solides Recherchieren und mal nach dem Erkenntnis leitenden Interesse des Verbreiters zu schauen – ganz so wie wir es in Gemeinschaftskunde gelernt haben.
Nur, was machen wir bzgl. unserer Finanzplanung aus all diesen Katastrophenszenarien? Siehe Kommer: Wie die Untergangspropheten investieren. Die Ansichten von Crash-Propheten helfen uns nicht weiter – denen geht es hauptsächlich um eigenen Gewinn und Aufmerksamkeit.
Hier einige Möglichkeiten, mit Crash-Risiken umzugehen:
Ein weltweites Portfolio aus Aktien und Anleihen sowie ausreichend Cash scheint mir da noch der sicherste Hafen zu sein. Es lässt sich leicht diversifizieren. Es lässt sich leicht ins Ausland transferieren – aber die Wirksamkeit einer Verlagerung wird aufgrund internationaler Informationsaustauschabkommen immer beschränkter.
International verteilter Grundbesitz oder Immobilien. Bill Gates ist der größte Landbesitzer in den USA, China hat einigen Landbesitz in Afrika und kauft sich auch in Europa ein. Grundbesitz, Immobilien und Gold können aber enteignet werden, oder mit hohen Abgaben belastet und wurden dies in der Vergangenheit bereits, siehe Das Konzept der „Sachwertanlage“: Fakten und Fantasien. Auch bilden Immobilien für Privatanleger oft einen zu großen Teil des Vermögens und sind somit ein Klumpenrisiko – bei entsprechend hohem Gesamtvermögen ist das aber kein Argument. Auch der Kurs von Aktien kann von Staaten negativ beeinflusst werden – wie 2021 bei der Diskussion zur Aussetzung der Patente für Korona-Impfstoffe zu sehen. Auch hier hilft nur Diversifizieren.
Werkzeuge und Wissen zu Selbstversorgung und Krankheitsversorgung/ –Heilung könnten in einer Krise weit wertvoller sein als hochspekulatives Gold.
Unternehmerisches Vermögen (außerbörsliche Beteiligungen, eigene Unternehmen) scheinen mir eine gute Sicherheit für Krisen zu bieten. Das sieht man auch an den Nachkriegsjahren. Unternehmerisches Engagement ist jedoch nur eine gangbare Möglichkeit, wenn es sowieso Teil der eigenen Lebensplanung war – mit seinen Renditemöglichkeiten aber auch hohem Arbeitseinsatz und Risiken.
Zu Sammlerobjekten (Oldtimer, Whisky, Wein, Kunst) habe ich keinerlei Wissen und keine Meinung.
Wer Untergangfantasien wirklich anhängt, könnte Prepper werden: Selbstversorger, ein Bunker mit Garten, autarke Versorgung mit Wasser(!) und Strom, Medikamente und konservierte Lebensmittel horten (nicht bloß Klopapier :-), Werkzeuge bereithalten (ein Beil könnte wertvoller sein als ein Goldbarren) und natürlich Waffen zur Verteidigung oder für den Fall knapp werdender Ressourcen zum Ausrauben anderer 😊.
Wer die Zukunft Deutschlands oder der EU/Eurozone pessimistisch sieht (Mitgliedschaft von D in der EU, anhaltende Deflation, Hyperinflation, Euro-Währungskrise, Enteignungstendenzen, TARGET2-Salden, Mitfinanzieren anderer EU-Staaten) findet hilfreiche Anregungen dazu in Kommers Buch Souverän Vermögen schützen(*) „Vermögensaufteilung für Euroskeptiker“. Obwohl man einige dieser Aspekte ernster betrachten sollte, teile die europaskeptische Sicht generell nicht, sondern unterstütze generell Maßnahmen für mehr europäische Integration.
Ich hatte mich so sehr über die schlechte Bedienbarkeit von Währungsrechner–Apps geärgert, dass ich eine eigene App Travel Currencies für das mittlerweile leider eingestellte Windows-Phone schrieb. Diese App plane ich auf Android, IOS und im Web wieder aufleben zu lassen.
Offers conversions for 190+ currencies. Yon can choose between two different rates sources:
ECB: European Central Bank – Rates for 30+ currencies. – New rates every working day at 16:00CET.
PRO: Open ExchangeRates – Rates for 190+ currencies plus precious metals. – Supported digital currencies: Bitcoin, BitShares, Dash, DogeCoin, EarthCoin, Emercoin, Ethereum, Factom, Feathercoin, Linden Dollar, LiteCoin, Namecoin, NovaCoin, Nxt, Peercoin, Stellar, VertCoin, Monero, Primecoin, Ripple . – Rates updated hourly. – Optionally available via in-app purchase.
Rates are autoupdated in the background in the background every 4 hours.
See conversions for multiple currencies at once. For scenarios like hotels quoting their room rates in various currencies: one in Euro, one in Dollar and another one in the local currency Baht. Sorted in the sequence selected by user.
Precious metals: showing values for gold, silver and platinum. Optionally available via in-app purchase.
Offline mode: Works without an internet connection. When traveling you might not have a connection just at the wrong moment; in remote areas, in planes, just after landing before buying a local SIM card.
Values: In addition to seeing that 1 Euro is 43 Baht it is convenient to see that a 1000 Baht note is 23 Euro.
Favorites. User add and remove currencies. To remove use ‚Tap and Hold‘ or right-click. Sorted alpabetically.
Zoom Conversion tab. For when the sun is too bright or the night was too long 🙂
ATM Locator. Links to ATM Locator in web browser.
Show pictures of notes and coins on Wikipedia. To know how they should look like.
Live Tiles showing conversions in a configurable currency. Medium, wide and large (on desktop and tabled only) Tile.
MS Band interactive Tile showing up to 7 conversions under a Microsoft Band Tile. You can press a button on the Band to refresh rates.
Automatically preset the local currency using your current geographical location. User can switch location usage off.
Travel Currencies App (Windows, Windows Phone) [ist nicht mehr verfügbar]
Alternative Apps
Mittlerweile gibt es z.B. die gut bedienbareCoinCalc Appfür Android, insbesondere deren zugehöriges Multi-Widget. Damit sieht man mehrere Währungen gleichzeitig und kann ohne Umständlichkeiten bei jeder Währung direkt einen Betrag eingeben der sofort in alle anderen Währungen umgerechnet wird.
CoinCalc Multi-Widget
mumbr ist ein flexibler Web-Rechner mit Notepad für alles Mögliche:
Für freiwillig in der GKV Versicherte können die KV-Beiträge erheblich höher sein als in der KVdR weil zusätzlich zu Beiträgen auf die DRV-Rente alle Einnahmen (gesamte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Mitglieds) z.B. auch Mieteinnahmen oder Kapitalerträge mit fast 20% beitragspflichtig sind. Das sind in meinem Fall 130€ zusätzlich, weil ich neben der DRV-Rente zusätzlich Beiträge für eine kleine bAV-Rente (Direktversicherung) zahle und für 10J Beiträge für die Einmalzahlung einer bAV (Unterstützungskasse) . In der KVdR würde nur die gesetzliche Altersrente verbeitragt. Siehe GKV Spitzenverband: Grundsätze für die Beitragsbemessung freiwilliger Mitglieder. Hierzu gibt es einen interessante Diskussion beim Privatier, nach „MIDIjob“ suchen und nach Kommentaren von „Swantje B“. Aber Vorsicht mit Umgehungsversuchen wie „Gartenpflege bei Eltern als MIDIJob“ – das kann leicht als familiäre Mitarbeit gesehen werden.
Laut der 15.Bevölkerungsvorausberechnungdes Statistischen Bundesamtes im Dez 2022 steigt der Anteil der alten in den nächsten Jahren deutlich weniger als bisher angenommen. Unter anderem werden aufgrund von verändertem Wanderungssaldo für 2030 84,7 Mio Einwohner erwartet statt bisher 79 Mio und der Beschäftigungsstand und damit die Zahl der Einzahler hat sich erhöht. Hier eine interessante Präsentation der DRV zur 15. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung: „der künftige Belastungs- anstieg fällt nach der aktuellen Vorausberechnung weniger stark aus als nach den vorangehenden Berech- nungen Grund: Veränderte Annahmen zur Entwicklung von Geburten, Lebenserwartung und Zuwanderung“ Mit dem Resümee: „In den Jahren bis 2040 wird die demografische Belastung deutlich ansteigen. Grund: Renteneintritt der „Babyboomer“ Aber auch hier gilt: In der Vergangenheit war der Belastungsanstieg in vergleichbaren Zeiträumen genauso hoch oder stärker!“
Aussagen wie „wer weiss ob man überhaupt noch eine Rente kriegt“ sind irreführend. Die generelle Sicherheit der DRV-Rente und deren Höhe sind unterschiedliche Themen. Die staatliche deutsche Rentenversicherung (DRV) hat die beste Bonität, die man sich vorstellen kann. Sie wird vermutlich auch zukünftig einen zumindest teilweisen Inflationsausgleich erbringen.
Die Höhe der zu erwartenden Rente beruht auf politischen Entscheidungen mit denen man einverstanden sein mag, oder auch nicht. Die Gestaltung des Umlageverfahrens muss permanent an wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen angepasst werden.
Viele Bestandsrentner verwirren zukünftige Entwicklungen die evtl. auf Neurentner zukommen mit ihrer eigenen Situation.
Niemand braucht sich von einem ggf. geringen DRV-Rentenanspruch überraschen lassen: Ab einem Alter von 27J erhält man jährlich automatisch eine persönliche Renteninformation mit dem aktuellen Stand seiner erworbenen Rentenansprüche. Man kann sich jederzeit bei der DRV zu seinem Rentenanspruch informieren, siehe Gute Elektronik – Ausweis App.
Wer 45J das Durchschnittsentgelt von aktuell 41.500€/J verdient erwirbt 45 Rentenpunkte mit einem aktuellen Wert von ca. 1.500€/Mon Bruttorente. Für dieses Einkommen braucht man einen Stundenlohn von ca. 21,20€.
Die Bundeszuschüsse zur DRV aus Steuergeldern dienen nicht der Subventionierung der DRV, sondern der Erstattung nicht beitragsgedeckter Leistungen aufgrund politischer Entscheidungen, z.B. Kriegsfolgelasten, beitragsfreie Zeiten, arbeitsmarktbedingte Leistungen, Fremdrentenleistungen. Es ist fairer, diese Leistungen aus den Steuern aller zu zahlen an nur aus den Beitragszahlern der DRV.
Die Rentenbeiträge sind nicht permanent gestiegen, sie lagen 1997 bei 20,3% und liegen 2021 bei 18.6%.
Die gesetzliche Rente sinkt nicht – es gibt eine staatliche Rentengarantie, welche ein Absinken gesetzlich ausschließt.
Auch Selbständige können sich gesetzlich rentenversichern. Die Steuer auf Renten wird nicht wie beim Gehalt bei der monatlichen Auszahlung einbehalten, sondern wird nach Vorliegen des Steuerbescheids rückwirkend für das Steuerjahr fällig. Ab 400€ Steuer setzt das FA vierteljährliche Vorauszahlungen fest.
Die Steuer auf Renten wird nicht wie beim Gehalt bei der monatlichen Auszahlung einbehalten. Auch als Rentner muss man solange eine Steuererklärung abgeben, bis das FA einen davon befreit (von sich aus oder auf Antrag). Den im Steuerbescheid genannten Betrag zahlt man dann rückwirkend für das Steuerjahr. Ab 400€ Steuer setzt das FA vierteljährliche Vorauszahlungen fest.
Die Rendite der DRV lässt sich schlecht mit anderen Finanzprodukten vergleichen. Sie beinhaltet eine rudimentäre Erwerbsminderungsrente und zahlt lebenslang (im Unterschied z.B. zu einem Auszahlplan mit begrenzter Laufzeit), siehe:
Häufig wird die Gefährdung umlagefinanzierter Renten durch die älter werdende Gesellschaft angeführt. Zum Funktionieren von umlagefinanzierten Renten ist jedoch nicht nur der demografische Wandel (als negativer Einflussfaktor) wichtig, sondern auch der Produktivitätsfortschritt ist ein wesentlicher stützender Faktor (habe nicht tiefer dazu recherchiert). Eine Polemik dazu: Produktivität schlägt Demografie, sachlicher hier: Demografischer Wandel und Renten: Beschäftigungspotenziale erfolgreich nutzen.
Laut Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes im Dez 2023 steigt der Anteil der alten in den nächsten Jahren deutlich weniger als bisher angenommen. Unter anderem werden aufgrund von verändertem Wanderungssaldo für 2030 84,7 Mio Einwohner erwartet statt bisher 79 Mio und der Beschäftigungsstand und damit die Zahl der Einzahler hat sich erhöht.
Im Juni 2021 legte der wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschafts- ministeriums einen Reformvorschlag zur Vermeidung absehbarer zukünftiger Finanzierungsprobleme vor, welcher in vielen Pressemitteilungen verzerrt dargestellt und von Parteivertretern unnötig populistisch und konfrontativ diskutiert wird, siehe Presseerklärung Vorschläge für eine Reform der gesetzlichen Rentenversicherung und vollständiger Wortlaut.
Ohne zügige neue Maßnahmen werde der Beitragssatz für die jüngeren steigen oder das Rentenniveau deutlich fallen oder die Bundeszuschüsse stark steigen. Die Experten schlagen deshalb vor:
Keine Fortführung der doppelten Haltelinie
Dynamische Kopplung des Renteneintrittsalters an die Entwicklung der Lebenserwartung. Laut Prognose 68J im Jahr 2042 (also in 20J). Mit Ausnahmeregelungen bei gesundheitlichen Einschränkungen
Bestandsrenten weniger stark dynamisieren (Degressiv-Modell).
Rente pro Entgeltpunkt mit Anzahl der Rentenpunkte reduzieren.
Eine Ausweitung des Versichertenkreises der umlagefinanzierten Renteauf Beamte, Abgeordnete, Selbständige, … würde die Situation zwar verbessern und etwas Umverteilung mittels höherer Beitragsbemessungrenze bei gedeckeltem Rentenanspruch ermöglichen, als alleinige Maßnahme werde das aber nicht ausreichen.
Zur Erhöhung des Renteneintrittsalters ist m.E. auch zu beachten, dass Gesundheitszustand und die Möglichkeiten länger zu arbeiten mit dem sozialen Status, dem Bildungsniveau, den Arbeitsbedingungen und dem Einkommen korrelieren. Versicherte mit schlechten Arbeitsbedingungen, niedrigem Einkommen oder kleinen Renten tun Abschläge besonders weh – oder sie müssen auf Kosten ihrer Gesundheit weiter arbeiten oder werden arbeitslos.
Weitere mögliche Reformmaßnahmen sind:
Mehr Leute in Arbeit bringen. Frauen, Arbeitslose.
Besser bezahlte Jobs. Z.B. Erhöhung des Mindestlohns. Für höhere Rentenansprüche von Geringverdienern.
Gesteuerte Einwanderung. Für mehr junge Beitragszahler.
Zusätzliche kapitalgedeckte Vorsorge. Durch verpflichtendes(!) Investieren aus unversteuertem Einkommen in Aktien und Anleihen. Dazu könnte die DRV zwei oder drei alternative Asset-Allokationen anbieten und günstig (unter Umgehung der Finanzindustrie) verwalten. Siehe Bürgerfond der Grünen.
Produktivitätsfortschritt ermöglichen. Durch Gestalten eines wirtschaftlichen Umfelds in welchem großer Produktivitätsfortschritt möglich ist.
Rentensteigerung nur entsprechend der Inflationsrate. Nicht wie bisher an Lohnentwicklung gekoppelt.
Bundeszuschüsse erhöhen. Derzeit fließen ca. 25% des Bundeshaushaltes in die DRV, Dabei ist zu beachten, dass das Rentensystem in der Vergangenheit durch politische Entscheidungen belastet wurde (Wiedervereinigung, Mütterrente, …). Auch sind Ausgaben für die DRV nicht vertan, sondern sichern den Lebensstandard der Rentner-Familien und fließen in die Wirtschaft zurück. Siehe „Höheres Rentenniveau allein durch Beiträge finanzierbar“.
Rentenbeiträge erhöhen. Sind in 2021 18.6%, waren 1997 20,3%.
Laut Portal Sozialpolitik Jedenfalls nicht bei diesem gesetzlichen Mindestlohn bräuchte es wenn alle anderen Parameter unverändert blieben bei einer Beitragszeit von 45J einen Mindestlohn von 16,15€ um über die Grundsicherung zu kommen.
DGB und ifo-Institut streiten über Rentenfinanzierung. Ifo hält Erhöhung des Rentenalters für unvermeidbar. Laut DGB liegt die Lösung unter anderem in mehr tariflich entlohnter, sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, der Einbeziehung aller Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung und der Anhebung des Rentenversicherungsbeitrags bis 2045 auf 25 Prozent. Zudem drängte sie auf eine Erhöhung der Erbschaftssteuer sowie die Einführung einer Steuer auf große Vermögen.
Der vorgenannten kapitalgedeckten Vorsorge entgegen steht neben der Lobbyarbeit der Versicherungswirtschaft die Angst der Deutschen vor Aktien und verbreitete Sicherheitsillusionen zu Immobilien und Bankeinlagen welche wesentlich auf fehlender Finanzbildung (auch mir fehlte diese) beruhen, siehe 1. Anlage-Instrumente zur Finanzgestaltung.
Wer beim Verweis auf die schwedische kapitalgedeckte Prämienrente die anderen wesentlichen Unterschiede zum deutschen Modell verschweigt (wie es die FDP tut) will uns veräppeln, siehe Der schwedische Renten-Wunder-Weg – entzaubert. In Schweden:
Zahlen ausnahmslos alle Erwerbstätigen ab 16J in die staatliche RV.
AN zahlen 40%, AG zahlt 60%.
Die meisten Schweden haben eine nahezu gleichlautende Betriebsrentenzusage.
Es gibt einen Mindestrente mit max. 820€ plus max. 700€ Wohnkostenzuschuss.
Finanzwesir Podcast: Aktienrente: Investieren wie die Schweden Empfehlung am Ende: Kein Staatsfond, keine Einbeziehung der Finanz-/Versicherungswirtschaft. Jeder(!) zahlt automatisch ca. 2% in einen breiten Aktienfond ein: Default-Fond und Auswahlmöglichkeit, ohne Grantieanteil denn diesen hat man ja mit der umlagefinanzierten Rente bereits.
taz: Größeres Stück Kuchen. „Eine Erhöhung des Rentenalters ist unnötig und ungerecht. Vielmehr müssten Löhne vom Wirtschaftswachstum profitieren. Dann steigen auch die Renten„.
In einem Sozialstaat wie D, in welchem zur Not die Allgemeinheit für Notlagen des Einzelnen einspringt finde ich es richtig, dass auch eine kapitalgedeckte Vorsorge Pflicht wäre. Viele sind nicht der Lage oder willens für ihre eigene Vorsorge zu sorgen, siehe Verhaltens-Mechanismen von Anlegern (Behavorial Finance). Wer z.B. bei knappem Einkommen 250€ / Monat verraucht, hat offensichtlich die Kontrolle über sein Leben verloren. Deshalb scheint es mir nicht klug zu sein alles der persönlichen Initiative zu überlassen. Natürlich sollte in der Not jedem geholfen werden – die Schwierigkeiten für z.B. Obdachlose, Süchtige oder psychisch Kranke aus ihren Dilemmas herauszukommen kann man sich als Außenstehender wohl kaum vorstellen.
Es gibt keine generelle Doppelbesteuerung nach dem Motto „ich muss meine gesamten schon versteuerten Einzahlungen als Rentner nochmal versteuern“. Bei den Renten in Deutschland wird seit 2005 schrittweise die sog. „Nachgelagerte Besteuerung“ eingeführt. „Nachgelagert“ bedeutet hier, dass die Beiträge, die man während der aktiven Beschäftigungsphase in die Rentenversicherung einzahlt, erst einmal von der Steuer befreit sind, dann aber später (eben „nachgelagert“) beim Bezug der Rente versteuert werden. Da die Besteuerung der Renten aber vor 2005 anders geregelt war gibt es eine langfristige Übergangsregelung, in der sowohl die Absetzbarkeit der Rentenbeiträge als auch die Besteuerung der Rentenbezüge langsam angepasst werden.
Mit dem Grundsatzurteil zur Doppelbesteuerung des Bundesfinanzhofs vom 31.5.21 können Selbständige, Singles und Bezieher hoher Renten und künftige Rentnergenerationen mit einer Reduzierung der Steuern auf ihre Renten rechnen. Detaillierte Infos zu den beiden Urteilen: BFH urteilt zur Doppelbesteuerung der Renten I + II.
Auch bisher galt schon: Um Doppelbesteuerungen zu vermeiden muss die Summe der steuerfreien Rente (hochgerechnet auf die voraussichtliche Rentenbezugsdauer entsprechend der statistischen Restlebenserwartung) höher sein als die Summe der Beitragszahlungen aus versteuertem Einkommen.
Das Gericht verlangt nun folgende Änderung vom Gesetzgeber: Bei de Berechnung dürfen nicht mehr wie bisher einbezogen werden: Grundfreibetrag, die Werbungskostenpauschale, AN-Anteile der steuerfreien Sozialversicherungsbeiträge.
Der Gesetzgeber will das in der nächsten Legislaturperiode entsprechend regeln.
Gerd Kommer sieht die umlagefinanzierte Renten kritisch, beurteilt sie aber für Jahrgänge bis 1958 als noch gut, siehe „Ist die deutsche Rentenversicherung ein Schneeballsystem?“ in Souverän investieren(*).
Es gibt aber auch falsch positive Annahmen. Die Abschläge von der Rente für Frührentner fallen nicht weg, sondern bleiben nach Erreichen des regulären Eintrittsalters weiter bestehen.
Beratungsmöglichkeiten
In persönlichen Beratungsgesprächen mit der DRV wird man nach meiner Erfahrung ausgesprochen gut beraten (nur steuerliche Themen sind laut deren Vorgaben ausgeschlossen, ich bekam aber schon den Hinweis freiwillige Einzahlungen mal mit einem Steuerberater zu besprechen). Für eine breitere Sicht als nur die gesetzlichen Renten ist eine Beratung durch einen Rentenberater auf Honorarbasis erwägenswert, siehe Bundesverband der Rentenberater. Mir hat ein solcher Rentenberater einen Streit mit meiner GKV um das Dispositionsrecht mit einem einzigen Schreiben zu meinen Gunsten gedreht (sogar ohne unseren Widerspruch überhaupt zu begründen).
Übersicht Rentensysteme in Europa
Das Max-Planck-Institut für Sozialrecht hat online eine Übersicht über die Rentensysteme in zehn europäischen Staaten erstellt, die interessante Zahlen und Fakten verbindet: Pension Maps.
Mythos Spitzensteuersatz
Oft wird fälschlicherweise angenommen, dass Normalverdiener (z.B. Facharbeiter) bereits den Spitzensteuersatz von 45% (ab 274T€ zu versteuerndem Jahreseinkommen) oder den Grenzsteuersatz von 42% (ab 58T€) zahlen. Auch gelten beide Werte nicht als Steuersatz für das gesamte Einkommen sondern nur für den die betreffenden Einkommensgrenzen überschreitenden Anteil. Besser wäre meist eine Betrachtung des Durchschnittssteuersatzes (26% bei einem zu versteuernden Einkommen von 58T€). Siehe Steuern auf Renten, Kapitalerträge, Mieteinnahmen.
Generell können werden deutsche Renten auch ins Ausland ungekürzt ausgezahlt. Es gibt aber 2 Ausnahmen:
Die Riester-Rente ist eine private Altersvorsorge. Wenn man seinen Wohnsitz dauerhaft außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums verlegst, musst man die staatliche Förderung zurückzahlen.
Wird eine Erwerbsminderungsrente nicht nur aus medizinischen Gründen bewilligt, sondern auch weil aufgrund der Erwerbsminderung kein entsprechender Arbeitsplatz zu finden war, dann wird diese gekürzt oder sogar gar nicht mehr gezahlt.