Last updated on Januar 24, 2024

Zu Vor- und Nachteilen der alternativen Krankenversicherungen in Deutschland: siehe PKV, GKV, KVdR, freiwillig in GKV.

Eigentlich kann nur von der PKV in die GKV wechseln, wer jünger als 55J ist, angestellt arbeitet und ein Bruttogehalt unter der Jahres­arbeits­entgelt­grenze von 69.300€ (in 2024) hat.

Weniger bekannt ist: Wer schwerbehindert mit mindestens GdB 50 wird, kann auch in höherem Alte über das Sonderzugangsrecht für Schwerbehinderte von der PKV in die GKV wechseln, siehe § 9 Abs. 1 Nr. 4 SGB V.

Bedingungen dafür sind:

  • Mindestens GdB 50
  • Wechsel innerhalb einer Frist von 3 Mon nach dem SB-Bescheid.
  • Vorversicherung in der GKV für 3 der letzte 5 Jahre eines Elternteils oder Ehegatten/Lebenspartners.

Allerdings schützen sich die meisten GKV dagegen mittels einer Altersgrenze zur Aufnahme in ihrer Satzung. Die VIACTIV GKV hat jedoch keine solche Altersgrenze in ihrer Satzung. Da sich so etwas jederzeit ändern kann – am besten vor Entscheidung zu einem Wechsel dort anfragen.

Mein persönlicher Grund noch mit 57J von der PKV in die GKV zu wechseln (mit der Folge nun freiwillig in der GKV versichert zu sein) war, dass ich meiner PKV nicht vertraute. Es gab einige Streitereien, die ich zwar unter Zuziehung einer Fachanwältin alle zu meinen Gunsten regeln konnte – aber ich möchte mir so ein Gezerfe im Alter nicht mehr antun. Die häufig erwähnte höhere Steigerung der PKV-Beiträge gegenüber der GKV gab es in meinem Fall nicht. Allerdings weiß ich natürlich nicht, wie sich die Beiträge im Alter entwickeln werden. Insbesondere ist mir unklar, wie sich Einstellungen alter PKV-Tarife auswirken. Bin froh diesem vorsätzlich undurchsichtigen PKV-Gewirr entflohen zu sein.

Beim Wechsel von der PKV in die GKV sollte man immer beachten, ob man die Vorversicherungszeiten für die KVdR erfüllen wird oder als Rentner freiwillig in der GKV sein wird. Für freiwillig in der GKV Versicherte können die KV-Beiträge erheblich höher sein als in der KVdR, weil zusätzlich zu Beiträgen auf die DRV-Rente alle Einnahmen (gesamte wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Mitglieds) z.B. auch Mieteinnahmen oder Kapitalerträge mit fast 20% beitragspflichtig sind. Das sind in meinem Fall u.a. 130€ zusätzlich, weil ich neben der DRV-Rente zusätzlich Beiträge für eine kleine bAV-Rente (Direktversicherung) zahle und für 10J Beiträge für die Einmalzahlung einer bAV (Unterstützungskasse), Siehe GKV Spitzenverband: Grund­sätze für die Beitrags­be­mes­sung frei­wil­liger Mitglieder. In der KVdR würde nur die gesetzliche Altersrente verbeitragt. Hierzu gibt es einen interessante Diskussion beim Privatier, nach MIDIjob suchen, siehe PKV, GKV, KVdR, freiwillig in GKV.

Ich bin zu meinem Wechsel in die GKV vom Versicherungsberater Kanzlei ALBERS sehr gut per E-Mail beraten worden.

Finanzen?Erklärt: Entnahmestrategien optimieren: Lohnt sich der Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung?