Aus der Forschung zur Behavorial Finance sind folgende für die Finanzgestaltung problematische (unbewusste) Verhaltensmechanismen bekannt. Behavorial Finance forscht zu verhaltenstheoretisch fundierten Erklärungen des Geschehens an den Finanzmärkten.
[Quelle: Deutschlandreform – Viele der Meinungen dort teile ich ausdrücklich nicht!]
1:n-Heuristik: Vor die Wahl gestellt, ihr Geld zwischen verschiedenen Investments aufzuteilen, neigen Anleger dazu, im Zweifelsfall das Kapital gleichmäßig auf alle vorhandenen Anlagen zu verteilen. Das muss nicht zwangsläufig die beste Lösung sein, aber dieses Vorgehen ist übersichtlich und schafft ein Gefühl der Sicherheit durch vermeintlich ausgewogene Risikostreuung.
Angst vor Verlusten: Anleger hassen Verluste mehr, als sie Gewinne lieben. Dies bedeutet, dass Gewinne, die mit der gleichen Wahrscheinlichkeit eintreten können wie Verluste, nicht ausreichen, um die potentiellen Verluste zu kompensieren. Damit das Geschäft für den Anleger attraktiv erscheint, muss die vermutete Gewinnchance etwa doppelt so hoch sein wie das wahrgenommene Verlustrisiko.
Confirmation Bias: Anleger haben oft eine vorgefasste Meinung zu einem Wert. Positive Meldungen zu diesem Wert werden als Bestätigung gewertet, negative Meldungen jedoch ignoriert, da sie nicht in das vorhandene Bild passen und eine Korrektur der Sichtweise schwer fällt.
Dispositionseffekt: Anleger neigen dazu, Verliereraktien zu lange zu halten bzw. Gewinneraktien zu früh zu verkaufen. Sie scheuen den Verkauf von Investments wenn dies einen Verlust bedeuten würde. Allerdings wäre es unter Umständen besser, sich von dem schlechten Investment mit Verlust zu trennen. Zum einen können so weitere Verluste vermieden werden und zweitens steht das Kapital dann wieder für –gewinnbringende- Anlagezwecke zur Verfügung.
Endowment Effect: Dinge, die sich im Besitz einer Person befinden, werden von dieser als wertvoller eingeschätzt als Dinge, die sich nicht in ihrem Besitz befinden. Auf den Finanzmarkt übertragen kann dies bedeuten, dass ein Anleger mit einem überzogenen Verkaufspreis an den Markt geht und in der Folge keinen Käufer findet, der bereit wäre diesen Preis zu zahlen. (Das Phänomen der überzogenen Einschätzung des Verkaufswertes lässt sich besonders gut bei Immobilienbesitzern beobachten.)
Home Bias: Da Informationen über Wertpapiere des Heimatmarktes leichter verfügbar sind, bevorzugen Anleger heimische Investments und scheuen internationale Werte. Die Folge ist eine per Definition zu geringe Diversifizierung.
Kontrollillusion: Anleger unterliegen dem Irrglauben vollkommen zufällige Ereignisse beeinflussen zu können.
Repräsentativitätsheuristik: Je repräsentativer ein Objekt oder ein Ereignis für eine bestimmte Gruppe ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es tatsächlich zu dieser Gruppe gehört. Allerdings muss dies nicht zwangsläufig der Fall sein. Ausdruck dieses Denkens ist die Suche und das vermeintliche Erkennen von „Mustern“. Oft wird eine Folge zufälliger Ereignisse nachträglich als „systematisch“ erkannt. Die gesamte sogenannte technische Analyse beruht auf dieser verzerrten Wahrnehmung zufälliger Ereignisse.
Rückschaufehler: Die Kenntnis des Ausgangs einer Entwicklung erschwert es dem Anleger, die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses im Nachhinein objektiv zu beurteilen; Anleger glauben später irrtümlich selbst, dass sie die zukünftige Entwicklung korrekt vorausgesehen haben.
Spielerirrtum: Wenn ein Fonds einige Jahre hintereinander den Gesamtmarkt schlägt, glaubt der Anleger einen Fonds mit einem besonders gutem Vermögensverwalter gewählt zu haben. Der Anleger hält die wenigen Jahre, die er den Fonds beobachtet, für repräsentativ. Dabei entgeht ihm, dass dieses Ergebnis wahrscheinlich nur zufällig zustande gekommen ist. Tatsächlich ist es so, dass kurzfristig besonders erfolgreiche Fonds nach einer Zeit der überragenden Entwicklung fast immer auf ein Durchschnittsergebnis zurückfallen. [1]
Status-Quo-Fehler: Veränderungen und weitreichende Entscheidungen werden nach Möglichkeit vermieden. Beispiel: Der Markt für Altersvorsorgeprodukte ist unübersichtlich. Anstatt die Angebote jedoch systematisch nach klar definierten Kriterien zu selektieren, kapituliert die Mehrheit vor der Entscheidung und macht gar nichts.
Überoptimismus: Anleger halten sich für begabte Investoren und glauben, dass sie in der Lage sind in der Masse der Investments Anlagewerte mit überdurchschnittlichem Potential zu identifizieren. Einfacher Grund: Die Mehrheit der Menschen schätzt ihre Fähigkeiten als überdurchschnittlich ein. Siehe auch: Dunning-Kruger-Effekt. [2]
Verankerungsheuristik: Bei der Bewertung von Investments orientieren sich Anleger an Vorgaben von außen, auch wenn diese in keinem Zusammenhang mit dem Wert stehen. Der erste Wert, der mit dem Investment in Zusammenhang gebracht wird, bestimmt das Urteil. Vor allem der Einstandspreis dient bei Anlegern oft als Anker. Dies hat zur Folge, dass es Anlegern schwerfällt den Wert des Investments objektiv einzuschätzen.
Verfügbarkeitsheuristik: Die Basis einer Entscheidung sind primär Informationen die leicht verfügbar sind. Dies beschränkt sich nicht selten auf den Erfahrungsschatz des einzelnen Anlegers und ist damit in keiner Weise repräsentativ.
Zeitinkonsistenz: Zeitpräferenzen sind nicht konstant, sondern hängen vom jeweiligen Zeithorizont ab. Gegenwärtige Belohnungen werden höher bewertet als zukünftige Belohnungen –auch wenn die absolute Höhe der Belohnungen identisch ist. Sparer wissen, dass sie langfristig für das Alter vorsorgen sollten. Es siegt jedoch meist die unmittelbare Befriedigung der Konsumbedürfnisse über die Bedürfnisse der scheinbar fernen Zukunft.
Hier interessante lange Listen Kognitiver Verzerrungen in Wikipedia (DE) und Wikipedia (EN) – die englische Liste ist umfangreicher.
Hier ein paar generelle Anmerkungen zu Steuern um verbreitete Missverständnisse auszuräumen:
Versteuert wird nicht das gesamte Bruttoeinkommen sondern nur der steuerpflichtige Teil des Einkommens. Dieser wird durch Abzug von Freibeträgen (wie Sparerfreibetrag, Altersentlastungsbetrag) und anrechenbaren Ausgaben wie Vorsorgeaufwendungen (z.B. KV-Beiträge, Altersvorsorgebeiträge) vom Bruttoeinkommen ermittelt.
Mit zunehmendem Einkommen steigt der Steuersatz für zusätzliches Einkommen bis zum Spitzensteuersatz von 42% ab ca. 58T€. Den Höchssteuersatz (Reichensteuer) von 45% zahlt man erst ab ca. 278T€ zu versteuerndem Jahreseinkommen.
Beispiel: Mit einem Bruttojahreseinkommen von 55T€ hat man ein zu versteuerndes Einkommen von ca. 48T€, siehe Heydorn Steuerrechner. Darauf hat man einen Durchschnittssteuersatz von ca. 23% und eine Grenzbelastung von ca 38%. Die Grenzbelastung gibt an wie hoch zusätzliches Einkommen zu verteuern wäre. Siehe Einkommensteuer-Rechner des BMF:
Kapitalerträge werden mit dem persönlichen Steuersatz, höchstens jedoch mit 25% Abgeltungssteuer versteuert. Kirchensteuer und den 2021 auslaufenden Solidaritätszuschlag mal weggelassen.
Ist der persönliche Steuersatz kleiner als 25% sollte man beim Finanzamt die Günstigerprüfung beantragen. Bis zu einem zu versteuernden Einkommen von ca. 4.300€/Mon liegt der persönliche Steuersatz unter 25%. Für viele Ruheständler liegt der persönliche Steuersatz deutlich niedriger, siehe Die Steuer auf Renten ist in D gar nicht sooo hoch!
Die Kapitalertragssteuer (KapESt) wird nicht auf das gesamte investierte Kapital erhoben sondern nur auf Erträge wie Dividendenzahlungen für Aktien, Zinszahlungen von Anleihen, Zinsen auf Bankeinlagen und Kursgewinnen aus Aktienverkäufen. Die KapESt ist beim Zufluss der Erträge fällig.
Eine Ausnahme bildet die Abgeltungssteuer bei Fonds: Hier wird die Wertsteigerung automatisch von der Depotbank ermittelt (Vorabpauschale und Dividendenerträge) und 25% Abgeltungssteuer darauf abgeführt – auch wenn keine Fondsanteile verkauft wurden. Siehe So funktioniert die Steuer auf Aktienfonds und ETFs seit 2018.
Die Abgeltungssteuer auf die Vorabpauschale wird von der Bank jährlich im Januar des Folgejahres ermittelt, vom Verrechnungskonto abgebucht und an das FA abgeführt. Je nach Fondsart wird nicht die gesamte Vorabpauschale oder Dividende versteuert, sondern ein Teil wird freigestellt (Teilfreistellung). Bei Aktienfonds (mind. 51% Aktienanteil) werden 30% freigestellt, bei Mischfonds (mind. 25% Aktienanteil) 15%. Bei der Ermittlung wird der Sparerfreibetrag von max. 801€ (bei Singles) in Höhe des vorliegenden Freistellungsauftrags berücksichtigt.
Es kann also zu Abbuchungen vom Verrechnungskonto kommen, auch wenn man keine Anteile verkauft hat. Dazu sollte man für ein ausreichendes Guthaben auf dem Verrechnungskonto sorgen.
Als Anhaltspunkt für den zu erwartenden Steuerabzug kann man Basisertrag 2020 nutzen: 4,90€ pro 10T€ (10T€ x 0,07 % x 0,7 = 4,90 € ). Nach Berücksichtigung von Teilfreistellung (x 0,7) und Steuersatz (0,25%): 0,85€ je 10T€ Fondsanteile. Siehe Vorabpauschale für Fonds und ETF berechnen
Beim tatsächlichen Verkauf von Fonds-Anteilen werden alle Vorabpauschalen in voller Höhe auf den Verkaufserlös angerechnet. Steuern angerechnet. Vom verbleibenden Verkaufserlös sind dann bei Aktienfonds 30 Prozent steuerfrei, bei Mischfonds 15 Prozent
Durch Buy and Hold ergibt sich ein Steuervorteil nicht nur durch Verschieben von Zahlungen in die Zukunft sondern hauptsächlich dadurch, dass nicht gezahlte Steuern weiter Rendite bringen „zinsloses Darlehen vom Staat“. Kommer: Steuern sparen durch Buy-and-Hold
Renten und Mieteinnahmen
Renten und Mieten werden mit dem persönlichen Steuersatz versteuert. Für Immobilien gibt es spezifische steuermindernde Abschreibungsmöglichkeiten. Zu Renten siehe Die Steuer auf Renten ist in D gar nicht sooo hoch!
Trick: LiFo-Versteuerung bei Teilverkäufen von Wertpapieren
Oliver beschreibt in Steuern auf Kapitalerträge und wie man sie minimiert – Entnahmestrategien eine elegante Möglichkeit zur Umgehung der FiFo-Regel des Finanzamtes, bei Teilverkäufen identischer Wertpapiere aus einem Depot immer die zuerst gekauften (mit dem höheren Kursgewinnen weil länger investiert) zu besteuern. FiFo kann je nach aktuellem Steuersatz (in Arbeit, in Rente) ungünstig sein kein.
Will man also beim Verkauf die zuletzt gekauften versteuern, dann überträgt man einfach die restlichen Anteile vorher auf eine anderes (Unter)Depot. Beim Übertragen von Anteilen von einem Depot auf ein anderes werden nämlich immer die zuerst gekauften übertragen. Dazu sind u.U. nicht mal 2 unterschiedlichen Depotbanken nötig, weil manche Broker Unterdepots bieten.
Laut Jörg sieht eine optimale LiFo-Strategie wie folgt aus, siehe die Kommentare zu Thesaurierung extrem beim Finanzwesir.
Erst dann zu verkaufen, wenn entspart wird (also striktes Buy & Hold) und nur so viel zu entsparen, wie in ein paar Monaten verlebt wird (keinesfalls alle Kursgewinne mit 63 oder so realisieren)
Eine Kursgewinn-Leiter in der Ansparzeit zu bilden, immer, wenn zB ein tETF ~10% im Plus ist (oder halt alle ~50k Anlagesumme), faengst du mit einem neuen tETF an (oder mit demselben in einem anderen Depot) Dann hast du zum Entsparzeitpunkt verschiedene „Faesser“ mit unterschiedlichen „Hochprozentern“ (Kursgewinnen) und kannst die steuerl. Fifo-Regel „managen“.
Dann beginnst du so zu entsparen, dass die tETFs mit geringem Kursgewinn zuerst aufgeloest werden (also das ~10%-im-Gewinn-Fass), und die mit hohen Kursgewinnen zuletzt (oder vererbt oder verstiftet) Evtl gilt dann fuer dich bei – kleiner Rente – die Guenstigerpruefung, d.h. du zahlts gar nicht die volle Abgeltungssteuer auf deine Gewinn-Realisierungen?! So profitierst du max. von der Steuerstundung (ggfls noch deine Nachkommen). Unterwegs werden die Steuerfreibetraege angehoben (Realisierung von Kursgewinnen zaehlen zum normalen Einkommen), es gibt Sonderabzuege zB bei chron. Krankheiten / betreutem Wohnen / etc
Ausschüttende/Thesaurierende Fonds: Sparerfreibetrag vs Steuerstundung
Beim Investieren in Aktien-Fonds lassen sich die 801€ Sparerfreibetrag jährlich mit einem ausschüttenden Fond ausschöpfen. Andererseits lässt sich die Steuerschuld mit mit Thesaurierern weit in die Zukunft verschieben, siehe die Kommentare von Jörg zu Thesaurierung extrem beim Finanzwesir.
Man könnte die ersten ca. 50T€ in Ausschütter investieren und den Rest in Thesaurierer um den Sparerfreibetrag jährlich auszuschöpfen. Oder mit dem kompletten Betrag auf die Steuerstundung mit Thesauriereren setzen, in der Hoffnung das die Steuergesetze sich nicht zum Nachteil ändern und bei weiterhin niedrigen Basiszins – damit wird der Sparerfreibetrag erst bei einem Fondsvolumen von ca. 190T€ voll ausgeschöpft (falls ich die vorgenannten Kommentare richtig verstanden habe). Der vorgenannte Jörg sieht das so:
Sollte heutzutage (nach 2018) ueberhaupt der Sparerfreibetrag mit Ausschuettern zuerst ausgeschoepft werden, damit man „den Freibetrag nicht verschenkt“, bevor es an’s Thesaurieren geht?
M.E. nicht! Weil der SFB fuer Thesaurierer eben erst bei ca. 190k € ausgeschoepft wird (anstatt knapp ueber 50k bei Ausschuettern) und man dadurch ca. 10 Jahre spaeter ueberhaupt erst anfaengt Steuern zu zahlen! (auch hier gilt Zeit = Geld, wie beim „je frueher Anlegen, umso besser …“)
Eine Einordnung zur Steueroptimiererei von Jörg : „Erst wenn du deine Assetallokation optimierst (moeglichst hohen AktienETFanteil), die Abkehr von aktiven Fonds/Robos/Einzelaktien (Kosten, Hin&Her) durchfuehrst, machen steuerliche Optimierungen Sinn! Steuerliche Effekte sind aber vermutlich groesser als Kosten rund um ETFs (TER/TD chasing, 0€-Sparplan-Hopping, Broker-Kosten), Rebalanzierung mit aktiven Verkaeufen+Zukaufen.“
Ich hatte mich so sehr über die schlechte Bedienbarkeit von Währungsrechner–Apps geärgert, dass ich eine eigene App Travel Currencies für das mittlerweile leider eingestellte Windows-Phone schrieb. Diese App plane ich auf Android, IOS und im Web wieder aufleben zu lassen.
Offers conversions for 190+ currencies. Yon can choose between two different rates sources:
ECB: European Central Bank – Rates for 30+ currencies. – New rates every working day at 16:00CET.
PRO: Open ExchangeRates – Rates for 190+ currencies plus precious metals. – Supported digital currencies: Bitcoin, BitShares, Dash, DogeCoin, EarthCoin, Emercoin, Ethereum, Factom, Feathercoin, Linden Dollar, LiteCoin, Namecoin, NovaCoin, Nxt, Peercoin, Stellar, VertCoin, Monero, Primecoin, Ripple . – Rates updated hourly. – Optionally available via in-app purchase.
Rates are autoupdated in the background in the background every 4 hours.
See conversions for multiple currencies at once. For scenarios like hotels quoting their room rates in various currencies: one in Euro, one in Dollar and another one in the local currency Baht. Sorted in the sequence selected by user.
Precious metals: showing values for gold, silver and platinum. Optionally available via in-app purchase.
Offline mode: Works without an internet connection. When traveling you might not have a connection just at the wrong moment; in remote areas, in planes, just after landing before buying a local SIM card.
Values: In addition to seeing that 1 Euro is 43 Baht it is convenient to see that a 1000 Baht note is 23 Euro.
Favorites. User add and remove currencies. To remove use ‚Tap and Hold‘ or right-click. Sorted alpabetically.
Zoom Conversion tab. For when the sun is too bright or the night was too long 🙂
ATM Locator. Links to ATM Locator in web browser.
Show pictures of notes and coins on Wikipedia. To know how they should look like.
Live Tiles showing conversions in a configurable currency. Medium, wide and large (on desktop and tabled only) Tile.
MS Band interactive Tile showing up to 7 conversions under a Microsoft Band Tile. You can press a button on the Band to refresh rates.
Automatically preset the local currency using your current geographical location. User can switch location usage off.
Travel Currencies App (Windows, Windows Phone) [ist nicht mehr verfügbar]
Alternative Apps
Mittlerweile gibt es z.B. die gut bedienbareCoinCalc Appfür Android, insbesondere deren zugehöriges Multi-Widget. Damit sieht man mehrere Währungen gleichzeitig und kann ohne Umständlichkeiten bei jeder Währung direkt einen Betrag eingeben der sofort in alle anderen Währungen umgerechnet wird.
CoinCalc Multi-Widget
mumbr ist ein flexibler Web-Rechner mit Notepad für alles Mögliche:
Zur Finanzgestaltung für den Ruhestand braucht man einige Konten bei mindestens 2 Banken. Die Verteilung der Konten auf die Banken hat folgende Gründe:
Im Falle der Sperrung des Zugangs zu einer Bank (beim Anmelden zu oft vertippt, Betrugsversuche, …) hat man weiter Zugriff auf die Konten der anderen.
Möglichkeit Tagesgeld zu verteilen um unter der 100T€-Grenze der Einlagensicherung zu bleiben.
Notreserve getrennt von häufig genutzten Konten zu halten könnte es manchen leichter machen diese wirklich nur im Notfall anzufassen.
Depot nicht bei den häufig genutzten Konten um Buy-and-Hold zu erleichtern, weil man die Marktschwankungen nicht so häufig vor Augen hat. Dieser häufig genannte Grund scheint mir aber nicht plausibel: Bei einfachen Depots mit z.B. nur einem Index-ETF bekommt man die Entwicklung unvermeidbar täglich über die Nachrichten mit. Wer ein komplexes Depot aus Einzel-Aktion hat, will vielleicht gerade täglich sehen, wie sich das entwickelt.
Kostenlose Schufa-Auskunft
Hier (etwas versteckt) gibt es die kostenlose Schufa Auskunft. Hole ich alle paar Jahre mal ein. Beim ersten Mal tauchten da noch Konten und Karten auf, die ich schon viele Jahre nicht mehr hatte. Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO – meineSCHUFA.de
DKB Konten und Karten
Meine Kontenstruktur weicht von der oben dargestellten ab. Ich habe mein Girokonto, mein allgemeines Tagesgeld, Notreserve-Tagesgeld und Depot schon seit 14+J bei der DKB und bin damit sehr zufrieden. Als Aktivkunde (Voraussetzung 700€/Mon Geldeingang) hat man damit gerade auf Reisen gute Konditionen. Aus historischen Gründen habe ich also mein Giro-Konto und Depot bei derselben Bank.
Für mich sind seit Jahren die Konten und Karten der DKB die beste Lösung – insbesondere seit es wegen der Einführung der Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) bei allen Banken kein Multi-Banking mehr gibt. Leider zwingt die DKB uns seit Mitte 2023 auf eine neue App. Diese finde ich deutlich schlechter als die alte: Das langsame Nachreichen fehlender Funktionen ist eine Zumutung, die Anzeige der Salden der Miles & More Card und von Paypal gibt es nicht mehr und die App ist schon lange instabil. Selbst das wichtige Authentifizieren von Web-Anmeldungen und das Freigeben von Kreditkartenzahlungen mit der Android-App hängt häufig. Trotzdem ist die DKB für mich weiterhin die beste Wahl.
Bei der DKB gab es Ende 2021 einige Änderungen: Kostenlos ist nur noch eine Debit Visa Card. Credit Visa Card und Girocard sind kostenpflichtig. Ich vertraue nicht darauf, dass Debit Cards genauso breit akzeptiert werden. Trage deshalb die Kosten von 2,50€/Mon für die Credit Card gerne.
Mit demDKB-Broker u18 Konto kann man seine Kinder in die Finanzwelt einführen. Ihre Konten und Depots werden im vorgenannten Finanzstatus mit angezeigt und Überweisungen zwischen alle Konten erfolgen ohne Verzögerung. Und für Partnerschaften gibt es ein DKB-Cash Gemeinschaftskonto.
Das DKB-Banking bietet auch eine Verwalterplattform für Immobilien-Verwalter und ein Vermieterpaket zum Verwalten eigener Immobilien. Ich weiß aber nicht, wie gut diese Funktionen sind.
Weitere deutsche Banken
Früher hatte ich Konten bei einigen weiteren Banken. Seit es wegen der Einführung der Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) kein Multi-Banking mehr gibt und als Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld uninteressant wurden, habe ich das reduziert. Generell bin ich auch bei der Anzahl Banken und Konten für Einfachheit. 2 Banken müssen es aber mindestens sein. Mehr Banken nur, wenn eine Verteilung von Anlagen auf mehrere Depots aus steuerlichen Gründen oder zur Verteilung von Tages-/Festgeld wegen der Einlagensicherung sinnvoll ist. Alternativ zu verteilen wegen Einlagensicherung auf mehrere Banken kann den Gesamtbetrag in einem Geldmarktfonds anlegen. Steuerlich kann es z.B. zur Steuerstundung sinnvoll sein, Aktien auf Depots bei mehreren Banken zu verteilen (wenn die Depotbank keine Unterdepots unterstützt), um es beim Verkauf einfacher zu haben, zuerst die Aktien zu verkaufen, die man kürzer hält, siehe LIFO in Steuern auf Renten, Kapitalerträge, Mieteinnahmen.
Eine weiter interessante Bank scheint die ComDirekt zu sein. Mit der habe ich aber keine Erfahrung.
Ich bin nicht verrückt auf kostenlose Karten und Konten – mir wäre es lieber, wenn Kosten transparent ausgewiesen und fair wären. Banken müssen ja schließlich auch was verdienen. Generell sind bei „kostenlosen“ Angeboten die Kosten meist irgendwo versteckt oder es gibt irgendwelche Fallstricke im Kleingedruckten oder man ist selbst (mit seinen Daten) das Produkt.
Meine Dispokredite nutze ich nie als Dauerkredit. Es ist aber recht praktisch sie zu haben: Mein Girokonto fahre ich recht knapp (was ich nicht auszugeben plane, kommt aufs Tagesgeld). Kommt dann doch mal eine unerwartete größere Ausgabe, dann wird das über den Dispo (1 oder 2 Tage) abgefangen, bis ich das durch eine Überweisung wieder ausgeglichen habe.
Zwei Kreditkarten (mindestens)
Man braucht mindestens 2 Kreditkarten von unterschiedlichen Banken und Anbietern (z.B.: Visa, Mastercard). Damit erhöht sich die Sicherheit immer eine am jeweiligen Ort akzeptierte Karte zu haben und bei Kartensperren auf eine andere Karte oder Bank ausweichen zu können. Ich nutze meine Kreditkarten abwechselnd. Damit weiss ich immer, dass alle funktionieren und keine Bank ist vielleicht „beleidigt“, weil ihre Karte kaum genutzt wird.
Vor und während Reisen lade ich Guthaben auf einige meiner Kreditkatren – abhängig von Kreditkartenlimit und gewünschter Liquidität.
Beim Beantragen von Kreditkarten nie Teilzahlung wählen! weil das sehr hohe Zinsen verursacht.
Zum Merken der ganzen unterschiedlichen PINs hilft folgender Spickzettel:
Spickzettel mit der PIN 4221 verschlüsselt mit dem Codewort „mogelfurz“
Beim Auswählen von Kreditkarten fürs Reisen sollte man auf geringe, besser gar keine, Fremdwährungsgebühren (Auslandseinsatzentgelt) des Kartenherausgebers achten. Diese werden sowohl beim Bezahlen mit der Karte als auch beim Abheben von Bargeld am ATM in Landeswährung berechnet. Nicht zu verwechseln mit den unvermeidbaren Fremdkundengebühren der Geldautomatenbetreiber!
Billige Mastercards sind schwer zu finden. Es gibt die kostenlose zu Wise. Die kostenpflichtige Lufthansa Miles & More Blue Credit Card für 5€/Mon (lässt sich alternativ über 1.375 Meilen bezahlen). Diese fand ich interessant, weil sie in den Finanzstatus der DKB integriert war, s.o..
Mit Bonusprogrammen habe ich nichts am Hut, auch nicht mit dem Flugmeilen sammeln. Die Prämienpunkte zur Amazon-Visa nehme ich halt so mit,sie waren jedoch kein Grund für die Beantragung dieser Karte [Die Amazon/LBB Visa Card wird zum Nov 2023 eingestellt. Die Konditionen der von der LBB angebotenen Visa Card Extra finde ich uninteressant, mal sehen, ob Amazon noch mit einem besseren Angebot kommt] Die Amex Karte wird häufig zum Punkte sammeln empfohlen. In den USA scheinen Bonusprogramme attraktiver zu sein. Für Infos zu Bonusprogrammen siehe Kreditkarten-Bonusprogramme.
Auch die mit manchen Karten gebotenen Versicherungen interessieren mit nicht. Ich schließe lieber explizit Versicherungen für bestimmte Risiken ab, siehe Wichtige Versicherungen. Die meisten mit Kreditkarten angebotenen Versicherungen gelten nur bei Einsatz der entsprechenden Karte, also nicht, wenn die Leistung auf einem anderen Weg bezahlt wurde. Für manche könnte AuslandsReiseKV der Miles & More Gold interessant sein, sie gilt auch ohne Karteneinsatz und mit 90 Tagen für vergleichsweise lange Reisen, bietet aber nur medizinisch notwendigen Rücktransport, siehe Lohnt sich die Miles and More Kreditkarte?
Ich nehme generell die einfachste, günstigste Kreditkarte eines Herausgebers, also z.B. die M&M Blue und nicht Gold. Besonders elitäre Karten würde ich nie verwenden – wer will unterwegs schon gerne auffallen, siehe Vorsorge für Notfälle. Schwarze Karten finde ich übrigens extrem nervig: in meinem schwarzen Geldbeutel sehe ich diese oft nicht gleich und erschrecke ob dem vermeintlichen Verlust – echt jetzt!
Die Curve Meta-Kreditkarte ist eine Debit Mastercard, mit der sich beliebige Kreditkarten in einer Karte zusammenfassen und über die Curve App verwalten lassen. Es werden nur Karten von Visa und Mastercard unterstützt, nicht Amex. Die Curve kann bei Google- und Apple Pay eingebunden werden. Beim Zahlen kann man jeweils entscheiden, welche der konfigurierten Karten die Curve Card „emulieren“ soll.
Eine Curve Meta-Card erstzt viele Karten im Geldbeutel
Man kann bis zu 90 Tage nach einer Transaktion die zu belastende Karte zu wechseln. Als weiteres interessantes Feature lassen sich für jede emulierte Kreditkarte zwei Backup-Karten konfigurieren, auf die automatisch ausgewichen wird, wenn eine Zahlung (z.B. wegen Überschreitung des Kreditrahmens) abgelehnt wurde.
Die Curve kann für Nutzer von Kreditkarten mit schlechten Auslandskondition interessant sein um Fremdwährungsgebühren zu vermeiden.
Die häufig erwähnten besseren Interbanking-Wechselkurse der Curve kann ich im Vergleich zur den Visa- und Mastercard der DKB nicht nachvollziehen. Auch sollte man beachten, dass es bei Curve an Wochenenden Aufschläge von bis zu 1,5% gibt, um eventuelle Wechselkursschwankungen durch geschlossene Devisenmärkte auszugleichen.
Auch sollte man die Betragsgrenzen der verschiedenen Curve-Karten beachten: Mit der kostenlosen Curve Blue sind Zahlungen bis 500€/Mon und Abhebungen am ATM bis ca. 200€/Mon kostenfrei. Für mein Reisebudget ist das für alleinige Nutzung zu knapp. Aber ich könnte ohne zusätzliche Umstände am ATM meine DKB Visa verwenden und danach im Safe lassen, wie ich es meist sowieso mache.
Bank und Karten im Ausland
Ich reise mit Kreditkarten von DKB, Wise , Curve und Santander: Einige Visa, zwei Mastercard. Zusätzlich habe ich noch die Girocard der DKB dabei, falls ich mal von der 2FA-App oder TAN2Go auf Chip-TAN zurückfallen muß.Auch mit der Girocard kann man im Ausland günstig Bargeld an ATMs abheben. [Die mit der Girocard nötige Maestro-Funktionalität gibt es seit Mitte 2023 nicht mehr. Die Amazon/LBB Visa Card wird zum Nov 2023 eingestellt. Die Santander 1Plus wurde eingestellt.]
Weil die Santander die Fremdkundengebühr (s.u.) nicht mehr erstattet (leider auch keine andere Bank mehr) und wegen weiterer Verschlechterungen ihrer Konditionen hat die 1plus für mich ihre frühere Attraktivität als Reisekreditkarte verloren.
Vorsicht ist geboten wenn man auch nur der kleinsten Bezug zur USA hat: Mir hat die ING das Depot gekündigt nur weil ich eine US-Telefonnummer (Google FI) in den Kontaktdaten eingetragen hatte – ohne irgendeine vorherige Ankündigung oder Rücksprache. Vermutlich handeln Banken hier so strikt, um aufwendige Kommunikation mit der US-Steuerbehörde zu vermeiden.
Ich würde auch bei Abmeldung aus D möglichst immer ein deutsches Konto behalten und sei es nur für den Notfall einer Rückwanderung. Für Auswanderer kann es aber aus steuerlichen Gründen besser sein darauf zu verzichten, s.u.
Ist man länger in einem Reiseland, dann kann es sinnvoll sein dort ein lokales Bankkonto zu eröffnen. Damit kann man z.B. Fremdkundengebühren (non-customer fees) vermeiden und es ist einfacher lokale Rechnungen zu begleichen. Die Fremdkundengebühren betragen z.B. 220THB pro Abhebung an Geldautomaten in Thailand, 250PHP in den Philippinen und 5USD in den USA. Fremdkundengebühren kann man minimieren, indem man immer den maximal erlaubten Betrag abhebt, der ist in TH häufig nur 10.000THB, aber es gibt wenige Banken deren ATM 30.000THB erlauben. Bis letztes Jahr haben DKB und Santander die Fremdkundengebühren auf Antrag erstattet, das hat sich bei langen Reisen ganz schön zusammengeläppert. Aktuell gibt es keine Bank mehr mit diesem Service.
Mit dem lokalen Konto erhält man problemlos eine lokale ATM-Card. Etwas aufwendiger ist es eine Kreditkarte einer lokalen Bank zu bekommen. Das Banking macht man online und hofft, dass nichts Wichtiges nur an der lokalen Postanschrift zum Konto ankommt.
Man kommt aber auch bei langen Auslandsaufenthalten prima ohne lokales Bankkonto aus, indem man seine deutschen Kreditkarten in Geschäften und Restaurants und zum Bargeld am ATM abheben verwendet. Einfachheit ist ja immer gut.
Zum Überweisen von deutschen Konten auf Auslandskonten ist Wise (ex TransferWise) günstig und komfortabel. Man kann eine kostenlose Wise Debit Mastercard beantragen. Auch Fremdwährungskonten lassen sich dort leicht führen. Diese sind jedoch zur Vermögenssicherung in „Hartwährungen“ eher keine gute Idee, siehe Finanzgestaltung für den Ruhestand.
Fremdwährungskonten bei Wise
Zahlungen leiste ich häufig mit PayPal. Das geht schlicht am einfachsten und schnellsten.
Zum Zahlen in Läden und Restaurants ist Google/Apple Pay sehr praktisch. Aber nicht vergessen, den Betrag um ein Trinkgeld zu erhöhen – oder besser dieses in Bar zu geben.
Mit Bargeld in lokaler Währung versorge ich mich praktisch nur an Geldautomaten (ATM) mit meinen Kreditkarten und der Girocard. Bargeld wechsele in nur in Ausnahmefällen. Ich möchte möglichst wenig Bargeld zu beaufsichtigen haben – Notreserven an verschiedenen Stellen habe ich aber immer dabei, siehe Vorsorge für Notfälle.
Wenn möglich nutze ich Geldautomation in/an Bankgebäuden, denn dort ist es mit etwas Glück einfacher vom Automaten einbehaltene Karten zurückzubekommen oder Probleme zu klären und meist ist der Ort sicherer.
In manchen Ländern ist bei einigen Banken auch kartenloses Abheben via Handy-App an Geldautomaten möglich. Das habe ich noch nicht genutzt, erwäge es aber.
Viele schauen nur auf die Kurstafeln der Wechselstuben und übersehen deren Servicegebühren. Wechselstuben in Flughäfen hinter der Passkontrolle (bei der Ausreise) und vor der Immigration (bei der Einreise) haben meist besonders schlechte Kurse – man geht besser an ein ATM, nachdem man die Passkontrolle Zoll ist. Häufig kann man dazu gut die Wartezeit am Gepäckband nutzen. In manchen Ländern wird in Wechselstuben häufig betrogen – man hört davon z.B. in Prag und auf Bali.
„… Die (DKB) VISA hat um 12 Uhr MEZ Buchungsschnitt. Hebst du also am 10.03. um 8 Uhr morgens MEZ Geld ab, bekommst du den Kurs vom 10.03., den FirstData aber erst am 11.03. veröffentlicht.Und warum kennt die DKB bereits den Kurs vom 10.03.? Ganz einfach: Weil VISA Europe für den Kurs vom 10.03. den Kursverlauf vom 09.03. zum Fixen benutzt und zwar immer ungefähr den tiefsten Kurs vom Vortag bis 12 Uhr (am 09.03.). Hebst du am 10.03. nach 12 Uhr ab, bekommst du den Kurs vom 11.03. (den FD am 12.03. veröffentlicht), der aber von VISA Europe bereits um 12 Uhr eingespielt wird. Das geht deshalb, weil sich VISA Europe dabei am Kursverlauf vom 10.03. bis 12 Uhr orientiert. Du kannst also vor dem Abheben den Kurs ganz gut erraten, aber es hat seinen Preis, weil VISA sich beim Fixing immer ungefähr am tiefsten Vortageskurs orientiert, während MC eher mittelt. Steigt der Euro, musst du mit der DKB VISA also immer mindestens einen Tag warten, wenn du vom Kursgewinn etwas abhaben willst. Fällt er, hast du allerdings den Vorteil, dir vor 12 Uhr noch den (tiefsten) Kurs des Vortages zu sichern.…“
Im Reiseland bekommt man i.A. bessere Wechselkurse in die Fremdwährung als im Heimatland.
Vorsicht bei Bargeldabhebungen mittels Kreditkarten! Es kommt am ATM auf die Art der Karte an: Z.B. kosten die Visa-Karten von DKB und Santander 1plus und deutsche Giro-Karten am ATM keine Gebühren (außer den unvermeidlichen Fremdkundengebühren, s.o.). Mit „normalen“ Kreditkarten können beim Abheben am ATM aber sehr hohe Cash Advance Fees anfallen.
Niemals sollte man am ATM, beim Händler oder im Hotel die Möglichkeit wählen, das Heimatkonto in der Heimatwährung Euro zu belasten „dynamic currency conversion“. Dabei erhält man extrem schlechte Wechselkurse. Also immer in der Landeswährung belasten lassen, dann wird der faire offizielle Wechselkurs von Visa bzw. Mastercard verwendet, s.o. Also z.B. 30.000THB in THB von der Kreditkarte abbuchen lassen und nicht den in EUR umgerechneten Betrag.
Auch bei PayPal sollte man beim Bezahlen in Fremdwährung aufpassen und deren „automatische Umrechnung“ mit schlechtem Wechselkurs meiden. Aktuell kann man dazu wohl die Fremdwährungen, bei denen man die Umrechnung mit dem besseren Wechselkurs der Kreditkarte möchte unter „E-Börse“, „Währung hinzufügen“ zum Zahlen freischalten. Oder beim Bezahlen unter „Optionen für Währungsumrechnung anzeigen“ auf die Fremdwährung umstellen. Die gut versteckte Funktion um das generell abzuschalten scheint nicht mehr zu existieren.
Will man Bargeld wechseln sollte das gut geplant sein: Möglichst kurz am Mann haben und vorab eine gute Wechselstube/Bank wählen: Wenn ich z.B. am Anfang einer Thailand-Reise eine Vorauszahlung für ein Condo leisten muß, für die ich mehrere ATM-Abhebungen benötigen würde, dann nehme ich den Betrag in Euro mit und wechsele im Untergeschoß des Suvarnabhumi Flughafens in der Wechselstube Superrich.
Bei Oanda kann man sich ein praktisches Traveler’s Cheatsheet ausdrucken, welches sich schön für den Geldbeutel falten läßt. Damit kommt man auch mal ohne Handy aus.
Cheatsheet für Wechselkurs
Aspekte für Auswanderer
Infos zu deutschen Konten, speziell auch für Auswanderer und Ausländer bietet DeutschesKonto.org. Die politische Grundhaltung des Betreibers wird mir aber immer suspekter.
Zum Eröffnen eines deutschen Bankkontos braucht man bei den meisten Banken einen deutschen Wohnsitz. Bei einigen kann man sein Konto weiter behalten wenn man sich aus D abmeldet. Manche Banken schicken neue Kreditkarten nach Ablauf der alten auch ins Ausland. Die DKB schickt keine neuen Karten ins Ausland. Sie bietet aber ein Notfallpaket: Dabei stellt sie innerhalb von Stunden über lokale Visa-Agenten eine Notfallkreditkarte aus (mit der man aber nicht am ATM abheben kann) und stellt lokal Notfallbargeld zur Verfügung.
„ Selbst wenn deutsche Banken bereit sind das Konto bei Wohnsitz im Ausland weiterzuführen, heißt es nicht, dass es auch praktisch auf Dauer funktioniert. Z.B. verlangen sie in der Regel eine Postanschrift für die Zusendung von Dokumenten, Karten, etc. In vielen Ländern gibt es keine Postlieferung an die Wohnadresse und die einzig funktionierende Möglichkeit ist eine P.O.Box beim Postamt, an die dt. Banken wie z.B. die DKB grundsätzlich nicht versenden. Zudem sind diese Banken auch nicht flexibel bzw. aufgrund der hohen Kosten nicht bereit, wichtige Korrespondenz per Courier zu versenden. Internationale Banken bzw. Privatbanken sind zwar teurer, aber dafür flexibler um solche Sachen zu unterstützen.
Ohne ein lokales Bankkonto geht es für Auswanderer praktisch nicht. Wer wiederkehrende Rechnungen zahlen muß, wird dies kaum von einem Auslandskonto machen, da die Überweisungskosten und Wechselkursverluste viel zu hoch sind. Mit Wise funktioniert das zwar sehr gut, aber eher als Backup. Eine lokale Kreditkarte von einer lokalen Bank ist häufig auch ein Muß, da bestimmte Zahlungen vor Ort wegen Betrugsprävention nicht mit ausländischen Kreditkarten funktionieren.
Ein lokales Bankkonto zu bekommen, kann heutzutage eine echte Herausforderung sein, insbesondere wenn man kein lokales Einkommen bezieht oder kein echter Residency-Status besteht. Das ist ein komplexes Thema und vielleicht einen eigenen Thread wert. Mein Punkt hier ist, dass ein bereits bestehendes Konto bei einer internationalen Bank wie z.B. HSBC oder Citibank die Sache erheblich vereinfachen kann. „
Abschließend noch ein wichtiger Punkt: Ob die Weiterführung eines deutschen Bankkontos für Auswanderer steuerliche Konsequenzen haben kann, sollte im Einzelfall gut abgeklärt werden, siehe Lange Auslandsaufenthalte 3. Steuerliche Aspekte. Im Zweifelsfall ist besser „cut all ties„. Wer nicht auf eine europäische Bank verzichten möchte, der kann diese auch in den Nachbarländern finden.
Für Rentner in TH ist folgender Sonderfall zu beachten: Mit gewöhnlichem Aufenthalt in TH kann man die Besteuerung seiner DRV-Rente völlig vermeiden, siehe Null Steuer auf Rente in Thailand. Thailand versteuert nur Auslandseinkommen die im selben Jahr ins Land gebracht wurden. Deshalb sollte man seine Rente nicht direkt vom Rentenversicherer auf ein Konto in TH überweisen lassen, sondern seine jährlichen Ausgaben auf einem thailändischen Konto „zwischenspeichern“.