[Das habe ich am 4. Mai 21 bereits auf der Freiheitsmaschine gepostet.]
[Bin gespannt, ob sich meine Bewertung bewahrheitet. Meine Voraussagen im IT-Bereich waren meist eher schlecht :-)]

EDIT: hier ein Auszug aus der kontroversen Diskussion in der Freiheitsmaschine zum Thema Impfpflicht:

Nur zur Klarheit ich bin nicht für eine gesetzliche Impfpflicht bei Corona.

Ich sehe sehr wohl eine moralische Pflicht sich als Erwachsener gegen Corona impfen zu lassen. Jeder kann natürlich frei entscheiden ob er dem nachkommt oder nicht. Eine Weigerung braucht niemand zu begründen. Wer aber offensichtlich unsinnige Begründungen verbreitet und damit die Allgemeinheit gefährdet muss mit Widerspruch rechnen.

Ich sehe ganz unabhängig von der Corona Situationen in denen eine Impfpflicht klar angemessen ist, Beispiel generelle Impfpflicht 2021 gegen Masern in Samoa.

Ich halte Maßnahmen wie die eingeschränkte Impfpflicht gegen Masern in D für angemessen. Sehe aber auch wie schwer hier Schutz der Allgemeinheit und Freiheit abzuwägen ist.

Ich finde es abwegig aus der Aufhebung von Einschränkungen für Geimpfte auf die Einführung einer Impfpflicht durch die Hintertür zu sprechen weil hier kein Zusammenhang besteht. Grund für weitere Einschränkungen für Ungeimpfte ist ihr Ansteckungsrisiko für andere nicht die Freiheit anderer.

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Ich glaube, unsere Politik hat sich hier wieder mal selbst aufs Glatteis geführt. Was meint Ihr?

[Bin übrigens heilfroh meine erste Impfung bekommen zu haben (AstraZeneca )]

Die Politik hätte die Einschränkungen auch für Immune (2-mal geimpft oder genesen) gerne weiter bestehen lassen – für Solidarität mit Ungeimpften und um befürchtete(!) Unruhen in der Gesellschaft zu vermeiden. Das würde aber absolut (klar und richtig) einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht nicht standhalten.

Natürlich hat der Staat auch die Aufgabe für Solidarität zu sorgen. Solidarität ist ein (schwammiges) Verfassungsprinzip – aber kein Grundrecht. Überspitzt gesagt: Weil einige querschnittsgelähmt sind müssen ja noch lange nicht alle in den Rollstuhl.

Also hat man es um Zeit zu gewinnen erst mal mit der Nebelkerze versucht „Immune sollen wie negativ getestet behandelt werden“. Nur gerade das ist falsch: Es bleibt auch bei Immunen ein Restrisiko andere anzustecken und dieses kann sich über die Zeit wegen Escape-Mutationen weiter erhöhen. Dass Immune ein geringeres Restrisiko sind als Getestete tut hier nichts zur Sache.

Immune sollten natürlich sofort ihre Grundrechte wieder uneingeschränkt haben. Aber Masken tragen, Abstand halten und auch sich testen lassen wäre auch Immunen weiterhin zumutbar – bis das für alle nicht mehr nötig ist.

Am Ende wird man Immunen wohl nicht nur den Ausgang nicht mehr beschränken dürfen, sondern auch das Öffnen ihrer Gaststätten oder Kinos für immune Gäste nicht verbieten dürfen. Ich vermute aber, dass die Politik hier (verständlicherweise?) auf Verzögerung setzen wird.

Auch glaube ich, dass für die Rückgabe der Grundrechte eine 100% sterile Immunität nicht nötig ist. Bei so hohen Rechten wie Grundrechten muss bereits eine hohe Wahrscheinlichkeit ausreichen.

Generell nervt mich Aussage wie „das kann man erst entscheiden, wenn klar ist, dass die nicht mehr ansteckend sind“ Sowas ist Unsinn: Solange es nicht zu viele Möglichkeiten gibt, kann man vorab gut Wenn/Dann- Entscheidungen treffen.

Und natürlich braucht es einen (möglichst fälschungssicheren) Immunitätsausweis – und den gleich für alle Impfungen (nicht nur Corona). Aber da braucht nur drinzustehen wer, wann, mit was und gegen was geimpft wurde. Es braucht für Corona nicht klar zu sein, wie gut welche Impfung vor Ansteckungen schützt – das kann ja zum Zeitpunkt der Nutzung bewertet werden.